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Generalintendanz für Hamburger Theater bleibt Option

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Frankfurt/Köln - Hamburgs Kultursenator Reinhard Stuth (CDU) hält sich die Option einer gemeinsamen Intendanz für das finanziell angeschlagene Deutsche Schauspielhaus und das Thalia Theater offen. Die Generalintendanz sei eines von drei möglichen Szenarien, sagte er der "Frankfurter Rundschau".

Weitere Möglichkeiten seien ein Nachfolger des scheidenden Schauspielhaus-Intendanten Friedrich Schirmer oder ein anderes Profil für das Schauspielhaus. "Diese Optionen werden wir jetzt eingrenzen, und dann sehen wir, was auf dem Tisch liegt", sagte Stuth.

Nach den Sparbeschlüssen des Hamburger Senats und Schirmers mit Finanzproblemen begründetem Rücktritt hat der Intendant des Deutschen Theaters Berlin, Ulrich Khuon, Hamburgs Ersten Bürgermeister Christoph Ahlhaus (CDU) Inkompetenz vorgeworfen. Dessen Vorschlag, mehrere Häuser von nur einem Intendanten leiten zu lassen, führe sogar zu mehr Kosten, sagte der ehemalige Leiter des Thalia Theaters am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Da jedes Haus ein eigenes Profil brauche, müsse ein neuer übergeordneter Intendant für jedes Schauspiel einen Unterintendanten haben.

Die Nachfolge von Schirmer anzutreten bezeichnete Khuon als "Harakiri". "Ich glaube nicht, dass sich jemand finden lässt, der seriös und verantwortlich die Arbeit auf der Ebene, auf der sie auch von Hamburg selber und von uns allen erwartet wird, fortsetzen kann", sagte der Theatermacher.

Stuth verteidigte die geplanten Kürzungen für das Deutsche Schauspielhaus. Es bekomme bis jetzt 18,9 Millionen Euro, das Thalia Theater nur 16,6 Millionen Euro, sagte er der "Frankfurter Rundschau". "Niemand konnte mir bisher erklären, warum das Thalia Theater mit zwei Millionen Euro weniger Subventionen auskommt und trotzdem qualitativ absolut gleichwertig ist."
 

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