Hamburg - Vertreter von Künstlergewerkschaften haben ein schnelles Ende des Theaterstreits in Vorpommern gefordert. Es sei weder nachvollziehbar noch akzeptabel, dass politisch Verantwortliche wegen einer umstrittenen Personalie die Existenz einer erfolgreichen Theaterfusion in Frage stellten, heißt es in einer am Mittwoch in Hamburg veröffentlichen Erklärung der Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO), der Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) und der Deutschen Orchestervereinigung (DOV).
Die gegenwärtige politische Diskussion um die Zukunft der Theater Vorpommern GmbH werde mit großer Besorgnis und Unverständnis verfolgt, sagte ein Sprecher. Er verwies darauf, dass das Theater ein breitgefächertes Kulturangebot auf hohem Niveau biete und gegenwärtig rund 300 Mitarbeiter beschäftige. Es sei unerträglich, dass die Debatte auf dem Rücken einer Belegschaft ausgetragen werde, die seit zehn Jahren durch Verzicht auf Gagenbestandteile die kulturelle Versorgung der Region sichere. Stattdessen sollten die Politiker in Greifswald, Stralsund und auf Rügen Beweglichkeit zeigen und für eine erfolgreiche Zukunft des Theaters eintreten.
Das Mehrspartentheater steckt in einer Krise, seit die Bürgerschaft von Greifswald Ende März den Gesellschaftervertrag für Ende 2009 gekündigt hatte. Anlass ist ein Streit um Intendant Anton Nekovar. Während Greifswald für eine Trennung von Nekovar plädierte, hatten sich Stralsund und Rügen mit einer Vertragsfortsetzung bis 2012 durchgesetzt.