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Goethe-Institut würdigt Engagement für Europa und die deutsche Sprache

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Weimar - Für ihre Verdienste um die deutsche Sprache und für das Zusammenwachsen Europas sind am Sonntag drei Kulturschaffende in Weimar mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet worden. Mit der Ehrung wurde die Arbeit des britischen Schriftstellers David Cornwell alias John le Carré, des polnischen Publizisten Adam Michnik und der französischen Film- und Theaterregisseurin Ariane Mnouchkine gewürdigt.

"Allen Preisträgern ist gemeinsam, dass sie das Erbe Goethes angetreten haben und für die Verständigung in Europa eingetreten sind", sagte die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Cornelia Pieper (FDP). Zu den bekanntesten Werken Cornwells zählt der Roman "Der Spion, der aus der Kälte kam". Kaum ein anderes künstlerisches Werk schildere so eindrucksvoll und prägnant die Brüche und Grenzen der Ära des Kalten Krieges wie dieses Buch, sagte der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann. Cornwell habe sich zudem stets für den Dialog zwischen Deutschen und Briten eingesetzt und versucht, Vorurteile auf beiden Seiten abzubauen. In seiner Festrede warb Cornwell dafür, an der gemeinsamen europäischen Idee festzuhalten und Intoleranz zu bekämpfen.

Michniks Verdienst liege besonders in seinem Beitrag zum Ost-West-Dialog, sagte Lehmann. Unter anderem seinem Wirken sei es zu verdanken, dass Deutsche und Polen wieder eine gemeinsame Geschichte erzählen könnten. "Mit dieser Auszeichnung würdigen wir einen mutigen, unbestechlichen, toleranten polnischen Rebellen."

Für ihre herausragenden Stellung als "Sonnenkönigin des Welttheaters" werde die Regisseurin Mnouchkine mit der Medaille gewürdigt, sagte der Präsident. Die Gründerin des "Theatre du Soleil" habe sich insbesondere durch ihr Engagement für politisch verfolgte Künstler und ihre herausragende internationale Arbeit verdient gemacht. Die Auszeichnung wurde von der Schauspielerin Shaghayeg Beheshti aus dem Ensemble Mnouchkines entgegengenommen.

Die Goethe-Medaille wird seit 1954 vom Goethe-Institut an Persönlichkeiten verliehen, die sich mit ihrer Arbeit in besonderer Weise um die Vermittlung der deutschen Sprache und um die Förderungen der internationalen Kulturbeziehungen verdient gemacht haben. Insgesamt wurden bisher 326 Persönlichkeiten aus 58 Ländern geehrt. Zu den Preisträgern gehörten unter anderem Pierre Bourdieu, Jorge Semprún, Billy Wilder und Karl Raimund Popper.

Alle drei Preisträger erhielten in diesem Jahr den Orden als Würdigung ihres Lebenswerks. Seit 2009 wird die Medaille am 28. August, dem Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes, verliehen.
 

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