Schwerin - Nach dem Protest mehrerer Theater hat das Bildungsministerium die Corona-Abstandsregeln für die Zuschauer großzügiger gestaltet. Galt zunächst ein Besucher je zehn Quadratmeter Fläche, muss künftig wie in den Kinos nur ein Abstand von 1,50 Meter zum Nachbarn eingehalten werden, wie ein Ministeriumssprecher am Donnerstag sagte.
Mitglieder eines Hausstandes dürfen demnach zusammensitzen. Zuvor hatte die «Ostsee-Zeitung» berichtet. Der Intendant des Volkstheaters Rostock, Ralph Reichel, begrüßte die Neuregelung. Sie ermögliche ein deutlich größeres Publikum. So könnten in der Kleinen Komödie des Volkstheaters statt bisher maximal 8 Personen nun bis zu 36 zu den Aufführungen kommen. Nach einem Gastspiel Mitte Juli, das bereits ausverkauft sei, soll dort am 1. August mit «Heute Abend: Lola Blau», einem Stück für eine Sängerin und einen Pianisten, die erste Premiere nach dem Neustart stattfinden. Normalerweise passen laut Reichel 64 Zuschauer in die Kleine Komödie.
In die ehemalige Schiffbauhalle 207 mit einer normalen Platzzahl von 667 könnten nun 113 Zuschauer kommen, wenn es zum Beispiel alles Paare seien. Beim Kartenvorverkauf werde künftig gefragt, mit wie vielen Personen aus der eigenen Familie oder WG man kommen wolle, sagte Reichel.
Das Mecklenburgische Staatstheater wird voraussichtlich Ende August, Anfang September in die neue Spielzeit starten. Das Programm bis zunächst Ende Dezember soll am 9. Juli vorgestellt werden, wie ein Sprecher in Schwerin sagte. Als erstes Theater im Nordosten spielt die Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz bereits wieder. Am Freitag steht im Saal des Landestheaters Neustrelitz ein Programm mit Auszügen aus Operetten auf dem Programm, am Wochenende sind Konzerte in Neubrandenburg und Neustrelitz geplant.