Berlin - Die geplante Gründung eines gemeinsamen Kulturangebots fast aller ARD-Sender kommt in der Corona-Krise nach Ansicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) als Signal zum richtigen Zeitpunkt. «Die Kultur ist sowohl ein wichtiger Beschäftigungsfaktor als auch von enormer gesellschaftlicher Bedeutung», sagte Grütters der Deutschen Presse-Agentur.
«Die ARD und ihre Sender können hier ihr Verantwortungsbewusstsein einmal mehr unter Beweis stellen.» Ein gemeinsames Kulturangebot war schon länger im Gespräch gewesen. Am Mittwoch einigten sich die Intendanten der ARD-Anstalten auf eine gemeinsame Einrichtung mit Sitz im Sendegebiet des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Allerdings macht der Bayerische Rundfunk (BR) als einzige ARD-Anstalt nicht mit. Als digitales Angebot angelegt sollen Konzerte, Ausstellungen und Kulturerlebnisse aus den einzelnen Sendegebieten gebündelt werden. Ziel ist es, die Inhalte besser auffindbar und zugänglich zu machen. Auch eine Zusammenarbeit mit den anderen öffentlich-rechtlichen Sendern ZDF und Deutschlandradio ist nach ARD-Angaben vereinbart.
«Die öffentlich-rechtlichen Sender haben ihre Daseinsberechtigung nicht zuletzt in ihrem Kulturauftrag», sagte Grütters. Gerade in der Corona-Krise litten Kunst, Kultur und Kreative sehr. Die Politikerin forderte zugleich: «Hier stehen die Sender als Arbeitgeber in der Pflicht. Sie sollten großzügig Ausfallhonorare an die vielfältig bei ihnen in diesem Feld Beschäftigten zahlen und kulturell wertvolle Beiträge senden, solange viele Kultureinrichtungen geschlossen sind.»