Berlin - Kulturstaatsministerin Monika Grütters will mit Blick auf die bevorstehenden Schließungen massive Hilfen auch für die Kulturszene. «Es geht für die Branche um Leben und Tod», sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch der «Bild»-Zeitung. «Die Künstler und Kreativen haben sich in der ganzen Krise ungeheuer fair verhalten, obwohl es an ihren Lebensnerv geht.»
Grütters sprach sich für Hilfen wie in anderen Branchen aus. «Es geht um Tausende Kinos, Privattheater, das gesamte Bühnengeschehen, Klubs, Tänzer, Filmschaffende, Bühnenbauer, Gesangstrainer und Maskenbildner.» Grütters sprach von «mehr als 1,5 Millionen Menschen, die mehr als 100 Milliarden zum Bruttoinlandsprodukt an Wertschöpfung beitragen». Es müsse über ganz andere Hilfsstrukturen geredet werden. Einnahme- und Verdienstausfälle müssten kompensiert werden. «Vor allem aber muss der Lebensentwurf der Soloselbstständigen endlich ernst genommen werden - in der Krise müssen wir gerade auf deren Probleme ganz anders reagieren als bisher.»
Der Bund plant noch einmal milliardenschwere Nothilfen, wie die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch von Teilnehmern der Schalte von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie den Ministerpräsidenten der Länder erfuhr. Die Finanzhilfe soll ein Volumen von bis zu zehn Milliarden Euro haben.