Hamburg - Im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) der Hamburger Bürgerschaft zur Elbphilharmonie ist ein vorläufiges Gutachten zur Kostenentwicklung vorgestellt worden. Dieses zeige, dass die Kostenentwicklung in großen Teilen plausibel sei, sagte der Leiter des zum Ausschuss gehörenden Arbeitsstabs, Klaus Thorwarth, am Dienstagabend in Hamburg.
Die Expertise stellt dar, wie es aufgrund von Änderungen der Entwürfe für das Konzerthaus von der ersten konkreten Kalkulation von 186 Millionen Euro Gesamtkosten zu der derzeitigen Endsumme von 503 Millionen Euro gekommen war. Den Angaben nach musste unter anderem die Gründung nachträglich verbessert werden. Die Fassadengestaltung wurde aufwendiger, die Form des Konzertsaals komplexer.
Bei der Ausschusssitzung sagte auch der ursprüngliche Projektentwickler Alexander Gérard als Zeuge aus. Ihm zufolge sollte die Hamburger Elbphilharmonie nach den ersten Plänen ohne Finanzbeteiligung der Stadt erbaut werden. "Daran haben wir durchaus geglaubt", sagte er. Laut Gérard sei bei der ersten Schätzung 2003 von Kosten in Höhe von rund 90 Millionen Euro ausgegangen worden. Davon hätten 20 bis 25 Millionen Euro über Spenden finanziert werden sollen.
Der Anfang Mai 2010 von der Bürgerschaft eingesetzte Ausschuss soll die Ursachen und Hintergründe der Kostenexplosion beim Bau der prestigeträchtigen Elbphilharmonie untersuchen. Zudem soll die politische Verantwortung für die Fehlentwicklung des Projekts geklärt werden.
Die Elbphilharmonie ist seit Jahren Streitobjekt in Hamburg. Die Bürgerschaft bewilligte bisher 323,5 Millionen Euro für das Vorhaben. Ursprünglich waren 77 Millionen Euro veranschlagt worden. Auch der Eröffnungstermin hat sich seit der Grundsteinlegung im April 2007 immer wieder verschoben. Zuletzt hieß es, das Konzerthaus in der Hafencity solle Anfang 2013 eröffnet werden.