Halle - Die Stadt Halle hält am Führungsduo ihrer Theater, Oper und Orchester GmbH fest. Nach dem Zusammenschluss der halleschen Bühnen unter dem Dach einer GmbH zu Jahresbeginn teilte die Stadt mit, dass die Verträge mit dem Geschäftsführer der Gesellschaft, Rolf Stiska, und mit dem künstlerischen Leiter der Oper, Karl-Heinz Steffens, verlängert werden.
Demnach bleiben beide bis 31. Juli 2013 in ihren Ämtern. Die früher getrennten Eigenbetriebe seien innerhalb eines Jahres «erfolgreich» unter dem Dach der GmbH zusammengeführt worden, sagte Halles Oberbürgermeisterin und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Gesellschaft, Dagmar Szabados (SPD). Der Aufsichtsrat sei mit der Arbeit von Stiska und Steffens «sehr zufrieden», fügte sie hinzu. Die Theater, Oper und Orchester GmbH vereint die städtischen Kultureinrichtungen neues theater, Puppenbühne, Thalia-Thater sowie die Oper und Staatskapelle. Der 68-jährige Stiska erklärte, zu Beginn seiner Arbeit in Halle habe er nicht mit einer Verlängerung «geliebäugelt». Aus seiner Sicht hat der Start der GmbH aber «gut geklappt», allerdings benötige es Zeit, sich innerhalb des Mehrspartenhauses «zu finden und sich aneinander zu gewöhnen», sagte er.
Während sich vor fünf Jahren der Stadtrat bei der Personalentscheidung aus Altersgründen gegen den heute 73-jährigen Peter Sodann als Intendant des neuen theaters (nt) ausgesprochen hatte, habe die Altersfrage bei der Entscheidung über Stiskas Vertragsverlängerung nunmehr keine Rolle mehr gespielt, erklärte Szabados. Außerdem seien die Voraussetzungen damals anders gewesen, da es noch keine GmbH gab, sagte sie. Für das im kommenden Jahr beginnende Großprojekt von Richard Wagners (1813-1883) «Ring des Nibelungen» sei «Kontinuität» in der Zusammenarbeit wichtig, die sowohl mit Stiska als auch mit Steffens gegeben sei. Darüber hinaus habe sich die Arbeit in dem Mehrspartenhaus seit Beginn des Jahres konsolidiert. «Endlich ist an dieser Front Ruhe eingekehrt», sagte die Oberbürgermeisterin. «Reibereien» hätten nun ein Ende. In der Vergangenheit hatte es in Halle mehrere Wechsel der Musikdirektoren gegeben. Es sei eine «glückliche Fügung», dass beide Kulturschaffende der Verlängerung ihrer Aufgabe in Halle zugestimmt hätten, sagte Szabados.
Somit könnten große Vorhaben weiter verfolgt und umgesetzt werden. In Zusammenarbeit mit dem Ludwigshafener Theater im Pfalzbau und der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz will Halle bis 2013 anlässlich des 200. Geburtstags von Wagner gemeinsam den «Ring des Nibelungen» auf die Bühne bringen. Unterdessen muss der Aufsichtsrat der GmbH noch über die Besetzung des nt-Intendantenpostens ab der Spielzeit 2011/2012 beraten. Christoph Werner, der 2005 die Nachfolge von Sodann angetreten hatte, verlässt das Haus.