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Hamburg: Freie Theaterschaffende fordern bessere Finanzierung

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Hamburg - Mit einer Protestaktion haben freie Theaterschaffende in Hamburg mehr finanzielle Unterstützungen gefordert. Kurz vor der Sitzung des Haushaltsausschusses der Bürgerschaft erschienen etwa 50 Künstler mit Koffern auf dem Rathausmarkt, um zu symbolisieren, dass sie die Hansestadt womöglich verlassen müssen, sollte sich ihre Situation nicht verbessern.

"Städte wie Köln, Düsseldorf und Berlin sind im Moment für freie Künstler aufgrund der Förderstrukturen oder der geringeren Lebenshaltungskosten einfach viel attraktiver als Hamburg", sagte Andreas Lübbers, Leiter des Hamburger Sprechwerks und Vorstandsmitglied im Dachverband Freier Theaterschaffender Hamburg. Aufgrund der hohen Frustration, werde die Schwelle die Koffer zu packen immer niedriger.

Nötig sei eine Erhöhung des Etats um zusätzlich 1,9 Millionen Euro, sagte Lübbers weiter. Derzeit lägen die Fördermittel bei deutlich weniger als einer Million Euro.

Studie belegt Unterfinanzierung

Die Künstler stützen ihre Forderungen auf eine Studie der Universität Hamburg im Auftrag der Kulturbehörde. "Der Zustand ist verheerend und die große Gefahr ist, dass hier ein wirklich wichtiges Biotop für die Theaterszene letztlich dadurch ausgetrocknet wird, dass man es weiterhin vernachlässigt", fasste Studienautor Nikolaus Müller-Schöll, Professor für Theaterforschung an der Universität Hamburg, die Ergebnisse zusammen.

Es müsse schnell etwas passieren. "Es braucht veränderte Förderstrukturen und es braucht eine deutliche Erhöhung der Fördermittel", sagte Müller-Schöll weiter. Zudem bräuchten die Künstler Räume zum Produzieren.

Im Anschluss an die Aktion besuchten die Freischaffenden die Sitzung des Haushaltsausschusses. Die Künstler fordern, dass in dem aktuellen Haushalt die Ergebnisse der Studie zumindest ansatzweise abgebildet werden, sagte Lübbers.

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