Hannover - Der Haushaltsentwurf der Landesregierung für 2022/23 birgt nach Ansicht der Staatstheater Hannover eine akute Bedrohung für die Vielfalt der gesamten Theater- und Orchesterlandschaft. Eine Nichtübernahme der anstehenden Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst werde allein bei den Staatstheatern Hannover pro Jahr einen Fehlbetrag von etwa 1,2 Millionen Euro nach sich ziehen, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag.
Für diesen Samstag sind Protestaktionen im Opern- und Schauspielhaus in Hannover geplant. «Dass die Staatstheater in Braunschweig und Oldenburg die Tariferhöhungen bekommen sollen, ist gut und richtig. Aber das muss auch für die freien und kommunalen Theater sowie die Staatstheater Hannover gelten», wurde Verwaltungsdirektor Jürgen Braasch in der Mitteilung zitiert. Opern-Intendantin Laura Berman nannte den Haushaltsentwurf «extrem kurzsichtig». Er verursache in Reihen der Arbeitnehmerschaft Existenzängste.
Ihren Appell an die Politik, die Kosten der Tariferhöhungen zu übernehmen, wollen die Kulturschaffenden mit Protestaktionen untermauern. Am Samstag (9. Oktober) soll nach allen Vorstellungen im Opern- und Schauspielhaus das Publikum über Banner, Ansagen und Fotoaktionen über die Pläne der Landesregierung informiert werden. Es sollen Unterschriften gesammelt und Protestbriefe versendet werden. Für November sei eine Demonstration vor dem Niedersächsischen Landtag geplant.