München - Die Opernhäuser und Theater in der bayerischen Provinz sollen von Kürzungen des Freistaates verschont bleiben. «Es wird keine Einsparungen bei den freiwilligen Zuschüssen für Theater in kommunaler Trägerschaft geben, auch keine Haushaltssperre», sagte Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) in München. «Ich will damit ein ganz klares Zeichen setzen, dass mir die Theater in der Region am Herzen liegen.»
Es gehe darum, die Attraktivität der ländlichen Regionen zu stärken, auch um eine Abwanderung der Menschen in die Zentren zu verhindern, betonte der Minister. «Man muss die Menschen mit attraktiven Angeboten in der Region halten, nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Kultur.» Der Freistaat fördert die nicht-staatlichen Theater, Orchester und Museen in Bayern derzeit mit 52 Millionen Euro pro Jahr.
Für die Staatstheater, insbesondere in München, könnten dagegen höhere Belastungen nicht vollständig ausgeschlossen werden, sagte Heubisch. Schließlich habe sich die Staatsregierung einen ausgeglichenen Doppelhaushalt 2011/2012 zum Ziel gesetzt. «Wir versuchen, hier aber klug zu sparen», sagte Heubisch. Nikolaus Bachler, der Intendant der Bayerischen Staatsoper, und Ulrich Peters, Intendant des Staatstheaters am Gärtnerplatz, hatten zuletzt über zu hohe Sparauflagen geklagt. «Ich setze alles daran, dass die Sperre im kommenden Jahr wieder abgesenkt wird», sagte Heubisch.
Im dapd-Interview bekräftigte Heubisch, dass die staatliche Förderung der Theater auch bei knapper Haushaltslage nicht infrage gestellt werden dürfe. «Ohne staatliche Unterstützung sind Theater nicht nachhaltig zu betreiben.» Darüber hinaus müssten die Kommunen ihren Beitrag leisten. Außerdem sei jedes Haus aufgefordert, sich selbst um die Förderung durch Sponsoren zu bemühen.
Das bayerische Kabinett will am Dienstag (21. Dezember) den Doppelhaushalt 2010/2011 beschließen.