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Heubisch will Konzept für neuen Münchner Konzertsaal bis Jahresende

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Bayerns Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) will bis Jahresende ein konkretes und belastbares Konzept für einen neuen Münchner Konzertsaal vorlegen. Dies könne dann Grundlage für eine Beschlussfassung des bayerischen Kabinetts sein, sagte der Minister am Montagabend bei einer von der «Süddeutschen Zeitung» veranstalteten Diskussionsrunde im Jüdischen Gemeindezentrum in München. Das Konzept soll Aussagen zu einem möglichen Standortes machen sowie Fragen der architektonischen und akustischen Gestaltung sowie der Finanzierung klären.

«Das will ich noch dieses Jahr hinbringen», sagte Heubisch und zeigte sich überzeugt davon, dass die Bevölkerung das Projekt befürwortet. «Ohne die Bevölkerung können sie ein solches Projekt nicht durchsetzen.»

Auf konkrete Zahlen zu den Kosten eines akustisch hochklassigen Konzertsaales in der Landeshauptstadt sowie zur Höhe einer möglichen Beteiligung des Freistaates wollte sich der FDP-Politiker nicht festlegen. Er sagte nur, der Staat müsse sich «stark» engagieren. Auch private Sponsoren und Spender müssten einen substantiellen Beitrag leisten.

Ulrich Wilhelm, der neue Intendant des Bayerischen Rundfunks, bekräftigte das Angebot, dass sich der Sender mit etwa 20 Millionen Euro beteiligen könne, unter anderem in Form eines Entgelts für das Erstbelegungsrecht für den neuen Saal und eine Mietvorauszahlung.

Vehement für einen neuen Musentempel als Heimstätte für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR) sprach sich erneut dessen Chefdirigent Mariss Jansons aus. Ein akustisch erstklassiger und weltweit konkurrenzfähiger Saal sei ein wichtiger Schritt zur kulturellen Weiterentwicklung in München und ganz Bayern. «Wir werden stolz sein, wenn die besten Orchester und Künstler nach München kommen.» Die Sorge um die künftige Auslastung der als akustisch problematisch geltenden Philharmonie im Münchner Gasteig-Kulturzentrum sei unbegründet.

Als einziger in der Diskussionsrunde wandte sich Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) erneut gegen das
Konzertsaalprojekt. Er sprach sich für eine akustische Sanierung der Philharmonie und deren mögliche gemeinsame Bespielung durch die Münchner Philharmoniker und das BR-Symphonieorchester aus. Man dürfe nicht länger «Jahre vertrödeln und das Machbare versäumen». Falls sich der Freistaat oder private Investoren zu einem Neubau
entschlössen, werde die Stadt als Planungsträger und Genehmigungsbehörde das Projekt wohlwollend begleiten und keinen «Sand ins Getriebe werfen», sicherte Ude zu.
 

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