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Theater erhofft höhere Zuschüsse

Hoffnung auf höhere Zuschüsse für Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz

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Höhere Löhne: Theater erhofft höhere Zuschüsse - gute Operettenbilanz

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Höhere Preise, höhere Löhne - höhere Kosten. Bei hohen Tarifabschlüssen kommen Theater nicht mehr mit ihrer Finanzplanung aus. Der Theaterpakt MV muss erneuert werden, sagt der Finanzexperte des Neustrelitzer Hauses. Die Freiluftoperette war sehr gut besucht.

Neustrelitz (dpa/mv) - Die hohen Tarifabschlüsse in Zuge der Inflation und weitere Kostenerhöhungen bringen die Finanzpläne bei der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz ins Wanken. «Wir hatten für 2023 eigentlich die Instandsetzung der Bühnentechnik geplant, das müssen wir verschieben», sagte der kaufmännische Geschäftsführer der GmbH, Malte Bähr, am Donnerstag in Neustrelitz. Allein für die Bühnenmodernisierung waren rund vier Millionen Euro eingeplant. Durch die Verschiebung könne man die Finanzlücke dieses Jahr noch schließen, aber spätestens 2024 müsse neu über den Theaterpakt mit dem Land verhandelt werden.

Für die einzigen Operettenfestspiele, die an diesem Samstag in Neustrelitz mit «Viktoria und ihr Husar» zu Ende gehen, zog Bähr eine positive Bilanz. Man komme auf mehr als 10 000 Besucher bei 13 Vorstellungen. Der erfolgreiche Sommer sorge dafür, dass man auf insgesamt rund 90 000 Zuschauer in dieser Spielzeit komme. Das sei der beste Wert seit 2019, der aber noch knapp 20 Prozent unter dem Vor-Corona-Wert liege.

Der Theaterpakt, der für alle Bühnen im Nordosten gilt, hatte eine jährliche «Dynamisierung» von 2,5 Prozent von 2018 bis 2028 vorgesehen. Diese müsste derzeit eher bei zehn Prozent liegen. «Bei den höheren Kosten sind wir in einem Boot mit allen anderen Theatern in MV», sagte Bähr. Am Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin sorgten die Lohnerhöhungen für ein Plus von etwa 30 Prozent bei den rund 100 Mitarbeitern. Auch dort gab es deshalb schon Sparmaßnahmen.

Für den 9. August ist bereits ein erstes Gespräch der Bühnen mit Land und Kommunen zu dem Thema geplant, wie Bähr sagte. So habe auch der höhere Mindestlohn zu gestiegenen Kosten geführt. Etwa bei Dienstleistern und weil im Verhältnis dazu auch Gagen angehoben werden mussten.

Die Theater und Orchester GmbH an der Mecklenburgischen Seenplatte ist mit rund 200 Mitarbeitern eine von vier großen Bühnen im Nordosten. Vor Corona hatte das Haus mit dem Neustrelitzer Theater und der Neubrandenburger Philharmonie etwa 120 000 Gäste in einer Spielzeit. Das Staatstheater in Schwerin kam in dieser Spielzeit auf 131 000 Besucher. Dort waren es 2018/19, in der letzten Saison vor Corona, rund 172 000 Zuschauer.

 

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