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Horrormeldung aus Magdeburg: Anhaltisches Theater soll Schauspiel und Ballett verlieren

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Das Anhaltische Theater Dessau soll von 2016 an kein eigenes Schauspiel und Ballett mehr haben. Das sieht ein Entwurf für den Theatervertrag zwischen dem Land und der Stadt Dessau-Roßlau als Träger des Theaters vor, wie Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) der «Mitteldeutschen Zeitung» (Mittwoch) sagte.

Opern, Musicals oder Puppentheater sollen erhalten bleiben. «Und es ist einiges Geld eingeplant, um Schauspiel und Ballett einzukaufen, so dass ein Vierspartenangebot für das Publikum bleibt, auch wenn nicht mehr alle Sparten am Haus vorhanden sind.» Dazu solle es Gespräche mit Leipzig, Halle, Magdeburg und Potsdam geben.

Generalintendant André Bücker betonte: «Über den Abbau von Sparten entscheidet der Dessauer Stadtrat - und niemand anderes.»

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, sprach von einem Kulturabbau, der von den Menschen auch als solcher verstanden werde. Er hält es nicht für ausgeschlossen, dass ein paar Jahre nach der Schließung von Ballett und Schauspiel die Frage gestellt werde, ob das Haus für teure Opernproduktionen eigentlich noch aufrechterhalten werden müsse.

Dessau ist bekannt für seine lange Wagner-Tradition. Unter Opernkennern gilt das Theater als das «Bayreuth des Ostens». Nationael und internationale Gäste ziehen auch das Bauhaus und das Dessau-Wörlitzer Gartenreich an.

Der Vertragsentwurf sieht laut dem Minister vor, dass das Anhaltische Theater 2014 und 2015 jeweils 5,5 Millionen Euro vom Land bekommt, im vergangenen Jahr waren es noch 8,1 Millionen Euro gewesen.

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