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Skizze: © blrm Architekt*innen
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Ingolstädter entscheiden über neues Theater und neue Schule

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Ein neues Theater und eine neue Schule – ist das nötig? Die Bürger von Ingolstadt können am Sonntag über wichtige Zukunftsprojekte ihrer Stadt mitbestimmen. In beiden Fällen kritisieren Gegner, dass die Baupläne in Zeiten des Klimawandels die Ökologie zu wenig beachteten.

In Ingolstadt können die Bürger am kommenden Sonntag bei einem Bürgerentscheid über einen Theaterneubau abstimmen.

Es geht um den Neubau eines nach derzeitigen Planungen 45 Millionen Euro teuren Theaters, das während der geplanten Sanierung des fast 60 Jahre alten Stadttheaters als Ersatzspielstätte und später dann als „Kleines Haus“ genutzt werden soll. Die Kammerspiele sollen in Nachbarschaft des Stadttheaters entstehen.

Gegen das Projekt wurde eine Bürgerinitiative gestartet. Die Kritiker sehen den Neubau unter anderem als überdimensioniert an und befürchten auch Umweltbelastungen durch den Bau des neuen Theaters.

Das Innenstadtklima in der oberbayerischen Großstadt werde belastet, kritisieren auch die Freien Wähler, die das Bürgerbegehren unterstützen und sich für eine Ablehnung des Theaterbaus stark machen.

Die Stadt hingegen wirbt für eine Zustimmung. Der vorgesehene Baugrund sei durch eine dortige Tiefgarage bereits versiegelt. Es sei nur „ein moderater Eingriff“ in den Baumbestand nötig. Da der Freistaat mehr als die Hälfte der geplanten Kosten trage, bliebe die finanzielle Belastung für die Stadt gering. Ohne den Theaterbau müsste bei der späteren mehrjährigen Sanierung des Stadttheaters ein teures Theaterzelt aufgestellt werden, das dann später nicht mehr weiter genutzt werden könne.

Die Stadt will die neuen Kammerspiele mit 250 Sitzplätzen errichten. Während der Nutzung als Interimsspielstätte wegen der Sanierung des Stadttheaters könne die Kapazität auf bis zu 450 Plätze erweitert werden.

In einem zweiten Bürgerentscheid können die rund 100.000 Wahlberechtigten Ingolstadts am Sonntag auch noch über einen Schulneubau abstimmen. Es geht um eine Mittelschule für rund 580 Schüler. Hier bemängeln Kritiker ebenfalls, dass Grünflächen geopfert würden. Der Bund Naturschutz in Bayern sieht in dem Neubau einen „gravierenden und nicht wieder gutzumachenden ökologischen Sündenfall“.

Gegner kritisieren wie bei dem Theaterprojekt, dass der Neubau den notwendigen Maßnahmen in Zeiten des Klimawandels widerspreche. Die Stadt sieht hingegen keine großen ökologischen Probleme und argumentiert, dass die Kinder ohne Neubau wegen der steigenden Schülerzahlen künftig in Containern unterrichtet werden müssten.

 

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