Riesa/Chemnitz - Der Intendant der krisengeplagten Elbland Philharmonie Sachsen in Riesa und künftige Generalintendant der Theater Chemnitz, Christoph Dittrich, will sein Haus wohlgeordnet hinterlassen. "Ich kann es in einem stabilen Zustand übergeben", sagte Dittrich in einem dapd-Interview. Dazu fühle er sich auch innerlich verpflichtet. Der 46-Jährige löst zur Spielzeit 2013/2014 Bernhard Helmich in Chemnitz ab, der zu diesem Zeitpunkt nach Bonn wechselt.
"Das ist auf gar keinen Fall ein Weggehen, sondern es ist wirklich ein Ruf aus Chemnitz, der sehr, sehr ehrenvoll ist", sagte Dittrich. Der Termin liege für sein derzeitiges Haus "nicht ungünstig". Die politische und juristische Umgestaltung nach der Fusion mit dem ehemaligen Landesbühnen-Orchester in Radebeul sei abgeschlossen. Die Philharmonie habe nun sechs Jahre finanzielle Sicherheit. "Das ist eine Situation, auf die ich durchaus stolz bin, wenngleich natürlich Einschnitte für alle Mitarbeiter hinzunehmen waren", sagte er.
Theater Chemnitz sind ein "beruflicher Traum"
Für die kommende Spielzeit, die offiziell am Donnerstag (27. September) in Pirna eröffnet wird, ist der Intendant um Kontinuität bemüht. "Wir müssen einige Erfahrungen in der Bespielung von Musiktheater und Konzertwesen sammeln, weil wir für die Landesbühne auch die Musiktheater zuliefern", sagte Dittrich. Die klangliche Qualität und die Ausstrahlung der ersten Sommerbespielungen seien jedoch bereits überwältigend gewesen. "Das hat einige Sorgen, die so bestanden, gewissermaßen weggepustet", sagte er.
Sein künftiges Amt als Generalintendant der Theater Chemnitz nennt Dittrich einen "beruflichen Traum". "Der Reiz dieser Aufgabe ist, dass fünf Sparten in einer Institution zusammengeführt sind - Oper, Ballett, Philharmonie, Schauspiel und Figurentheater", sagte er. Das Angebot wolle er um Partner aus Chemnitz erweitern, um Angebote im Open-Air-Bereich oder von der städtischen Musikschule. "Es soll ein Theater für die Bürger geben - in allen Sparten", kündigte er an.
Die Elbland Philharmonie Sachsen ist formal am 1. August aus der Neuen Elbland Philharmonie in Riesa und dem Landesbühnen-Orchester in Radebeul hervorgegangen. Derzeit teilen sich 89 Musiker das Finanzvolumen, das für die künftig 72 Stellen vorgesehen ist.