Berlin - Erstmals seit fast 30 Jahren hat die Jüdische Gemeinde Berlin ihre Kulturtage abgesagt. Angesichts der schwierigen Finanzsituation des Landes wolle die Gemeinde damit einen Solidaritätsbeitrag leisten und den Haushalt entlasten, teilte der Gemeindevorstand mit.
Die Kulturverwaltung bedauerte die Entscheidung. «Wir haben die für das deutsch-jüdische Zusammenleben sehr wichtigen Tage immer gern finanziert und hätten das auch dieses Jahr gern getan», sagte ein Sprecher. «Leider hat die Gemeinde keinen Antrag gestellt.» Berlin hat die Veranstaltung bisher immer mit 250 000 Euro unterstützt.
Die Kulturtage mit Musik, Lesungen, Diskussionen und Gottesdiensten waren vom 27. August bis 6. September geplant. Die Gemeinde verwies für ihre überraschende Absage auf die explodierenden Kosten beim Hauptstadtflughafen und bei der Sanierung der Staatsoper, die große Löcher in den Haushalt gerissen hätten. Durch den Verzicht wolle man zu den Sparbemühungen des Landes beitragen.