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Junge Radiomacher sehen das Ende des UKW-Radios

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Leipzig - Der Mitbegründer des Leipziger Internetradios detektor.fm, Christian Bollert, sieht für das traditionelle UKW-Radio keine Zukunft. «UKW ist bald nicht mehr nötig, das Netz reicht», sagte Bollert in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd in Leipzig. Technisch würden die Probleme immer geringer. Die traditionellen Sender hätten dann über ihre teuren Frequenzen kein Monopol mehr auf die Verbreitung.

Bollert bezeichnete das Internet als Riesenchance für das Radio. Was bei Zeitungen bereits gelte, gelte bald auch für Radios: Jeder könne veröffentlichen. Momentan sei der Empfang von Internetradio zwar noch problematisch. Nur wenige hätten ein internetfähiges Radio in der Küche stehen. Aber die technischen Fortschritte seien immens, in nur wenigen Jahren werde sich das ändern, ebenso der Radio-Empfang im Auto.

Gemeinsam mit drei anderen Radio-Begeisterten hatte Bollert detektor.fm im Dezember 2009 auf Sendung gebracht. Die Idee war, einen Sender zu schaffen, der nicht nur die «Charts rauf und runter» spiele oder fast ausschließlich Nachrichten sende. «Das hat uns zunehmend genervt», sagte Bollert. Man habe die Nische gesucht und dann detektor.fm gegründet als eine Art Magazin-Radio, das populäre Musik spielt.

Das Radio ist für den Grimme Online Award nominiert, der am Mittwoch in Köln verliehen wird.