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Kairos Ex-Opernchefin sieht «Kulturkampf nie gekannten Ausmaßes»

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Berlin - Die vor einem Monat geschasste Chefin der Kairoer Oper, Ines Abdel Dajem, sieht in Ägypten einen «Kulturkampf nie gekannten Ausmaßes». «Die Muslimbrüder wollen die Kultur ausradieren», sagte sie der Zeitung «Welt am Sonntag». «Sie wollen Tanz und Musik abschaffen, jede Form von freiem Ausdruck unterbinden. Sie wollen ihre Ideologie auf jeden Bereich der Gesellschaft übertragen.»

 

Abdel Dajem war Ende Mai von Kulturminister Alaa Abdel Asis entlassen worden. «Der neue Kulturminister hat eine klare Agenda. Er wird nicht aufhören zu wüten, bis er sein Ziel erreicht hat», sagte sie. Die Muslimbrüder wollten jede Form von kritischem Denken unterbinden. «Eine Oper repräsentiert auch nach außen, sie ist ein Zentrum des internationalen Dialogs», sagte Abdel Dajem. «Besonders im Mittleren Osten sollte die Oper für die Verbindung von Orient und Okzident stehen. Diese Vorstellung läuft den Islamisten zuwider.»

s. auch: Protest statt Aida: Ägyptens Künstler machen mobil gegen Minister

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