Berlin/Weimar - Der Stiftungsrat der Klassik Stiftung Weimar kommt am Donnerstag (7. April) in Berlin zusammen, um einen neuen Präsidenten zu bestimmen. Nach dapd-Informationen wird die Nachfolge des Amtsinhabers Helmut Seemann zwischen zwei Kandidaten entschieden: dem Berliner Literaturprofessor Ernst Osterkamp und Seemannn selbst.
So könnte es zu dem kuriosen Fall kommen, dass der von Thüringens Kultusminister Christoph Matschie (SPD) geschasste Präsident sein Büro als Leiter der Klassik Stiftung Ende Mai doch nicht räumen muss.
Der Präsident wird vom neunköpfigen Stiftungsrat mit einer Mehrheit von zwei Dritteln der Stimmen gewählt. Zudem müssen alle Zuwendungsgeber, also der Bund, das Land und die Stadt Weimar zustimmen. Diese sind mit je zwei Abgesandten in dem Gremium vertreten. Der Wissenschaftliche Beirat verfügt ebenfalls über zwei Stimmen. Zudem hat Prinz Michael von Sachsen-Weimar und Eisenach einen Sitz im Stiftungsrat inne.
Im Oktober hatte der Stiftungsrat unter Führung von Matschie beschlossen, dass der Vertrag des langjährigen Präsidenten Ende Mai 2011 ausläuft und nicht verlängert wird. Matschie warf Seemann persönliche Versäumnisse und mangelhaftes Management vor.
Die Stelle wurde anschließend neu ausgeschrieben. Neben Seemann bewarben sich 26 weitere Kandidaten. Diese wurden von einer Findungskommission begutachtet, der Vertreter des Bundes, des Freistaats und der Stadt sowie Repräsentanten aus Wissenschaft und Kultur angehörten.
Die Klassik Stiftung ist die zweitgrößte Kulturstiftung Deutschlands und für nahezu sämtliche Museen in Weimar verantwortlich.