Köln - Nach dem offenen Zerwürfnis mit dem eigenen Opernintendanten prüft die Stadt Köln eine Kooperation mit der Oper Düsseldorf. Beide Städte wollen die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit der beiden Opernhäuser kurzfristig prüfen, teilt die Stadt Köln am Mittwoch mit. Denkverbote gebe es nicht. Durch eine Kooperation könnten die Haushalte entlastet werden.
Die Stadt Köln hatte sich unlängst mit Opernchef Uwe Eric Laufenberg überworfen. Laufenbergs Zukunft ist noch ungewiss. Düsseldorf arbeitet seinerseits seit Jahrzehnten mit dem Opernhaus Duisburg zusammen. Die Stadt Duisburg hat aber damit gedroht, die seit 1956 bestehende Opernehe wegen Finanzproblemen zu beenden.
[update, 12.5.]
Nachdem Düsseldorf und Köln mit ersten Gesprächen bereits begonnen haben, will nun auch die Stadt Bonn mit Köln kooperieren. Der Bonner Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch (SPD) schlug am Donnerstag eine "Rheinische Oper Köln-Bonn" vor. Diese würde an zwei Standorten ein international renommiertes Kulturangebot ermöglichen, schrieb das Stadtoberhaupt in einem Essay.
Düsseldorf arbeitet seit mehr als fünf Jahrzehnten mit dem Opernhaus Duisburg zusammen. Wegen klammer Kassen hatte die Stadt Duisburg aber damit gedroht, die seit 1956 bestehende Opernehe zu beenden. Die Stadt Köln liegt wiederum mit ihrem eigenen Opernintendanten Uwe Eric Laufenberg über Kreuz. Laufenberg, der einen zu geringen Etat monierte, hatte zuletzt seinen vorzeitigen Abschied nach der nächsten Saison angeboten. Eine Entscheidung ist noch unklar.
Nimptsch erklärte: "Wer Qualität aber ohne neue Verschuldung sichern will, muss alle anderen Wege prüfen." Bonn sei mit 1,3 Milliarden Euro verschuldet. Eine Erhöhung des Kulturetats sei nicht zu verantworten. Köln habe sogar einen Schuldenstand von 2,5 Milliarden Euro. Mit seinem Vorstoß will Nimptsch Düsseldorf im Buhlen um Köln den Schneid abkaufen.