Berlin - Die Sanierung der Komischen Oper Berlin gerät ins Stocken. Der Wettbewerb um die Vergabe der Generalplanung muss neu ausgeschrieben werden, das bisherige Verfahren zur Suche nach einem Architekten für den Umbau ist geplatzt. Wie die Senatsbauverwaltung bestätigte, habe die Vergabekammer des Landes das Verfahren gestoppt. Zuvor hatte «Der Tagesspiegel» darüber berichtet.
Zur Frage, ob das zweistufige Verfahren wegen des Einspruchs eines Beteiligten geplatzt sei, äußerte sich eine Sprecherin der Senatsbauverwaltung mit Hinweis auf das Wettbewerbsrecht nicht. Der Wettbewerb soll «zeitnah» wieder ausgeschrieben werden. Beworben hatten sich 15 Büros, darunter Architekten wie der Niederländer Rem Koolhaas, der Brite David Chipperfield, das norwegische Büro Snohetta, das die Oper Oslo erbaute, und das spanisch-deutsche Büro Nieto Sobejano.
Der auf höchstens 200 Millionen Euro veranschlagte Umbau soll 2023 beginnen und bis 2027 abgeschlossen sein. In der Zeit soll das Ensemble des heutigen Intendanten Barrie Kosky, der ab Mitte 2022 als Hausregisseur der Oper verbunden bleibt, in das Schiller Theater ziehen und auch an anderen Orten der Stadt spielen.
Die Komische Oper auf dem Filetgrundstück zwischen Unter den Linden und Behrendstraße muss dringend saniert werden. «Der bauliche und technische Zustand entspricht schon seit langem nicht mehr den Anforderungen an einen zeitgemäßen Kulturbetrieb», heißt es in der Ausschreibung. Die Bühnentechnik sei auf dem Stand des Wiederaufbaus des Hauses in den 1950er Jahren, die Ausstattung auf dem Stand von 1967.
Neben der Erneuerung der Bühnentechnik ist auch eine Klimaanlage notwendig. Zu dem Projekt gehört auch der Neubau eines Gebäudes an der Glinkastraße für künstlerischen Betrieb und Verwaltung. Dieser Nachbarbau soll 15 000 Quadratmeter Fläche haben.