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Deutsche Tanzkompagnie vor dem Aus? Foto: Deutsche Tanzkompagnie
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Kritik an Kündigung des Ensembles der Deutschen Tanzkompanie (Update)

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Die Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) sowie die Linken und Grünen im Schweriner Landtag haben die Kündigungen bei der Deutschen Tanzkompanie Neustrelitz (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) kritisiert. Die komplette Schließung der Tanzkompanie sei ein „Skandal mit Ansage“, erklärte GDBA-Präsident Jörg Löwer am Mittwoch mit Hinweis auf die Verantwortung von Landeskultusminister Mathias Brodkorb (SPD). „Die Tanzkompanie ist das erste Opfer der Brodkorbschen Fusionspläne und seines unsinnigen Staatstheaters Nordost.“

Am Dienstag war bekannt geworden, dass die Tanzkompanie-Mitarbeiter Ende Mai fristgerecht gekündigt oder die Verträge nicht verlängert worden waren. Damit wäre die Arbeit der 15 Tänzerinnen und Tänzer am 31. August 2016 beendet. Hintergrund sind Pläne, die Theater im Osten des Landes aus Kostengründen fusionieren zu lassen.

Löwe fordert den Minister auf, die Fusionspläne insgesamt aufzugeben oder mindestens auf die Zeit nach der Landtagswahl im September zu verschieben. Die Landtagsfraktion der Grünen kritisierte, dass die Reform entgegengesetzt zu den Beteuerungen der Landesregierung schon jetzt zu Entlassungen und Kulturabbau führe. Noch sei diese Entwicklung nicht unumkehrbar. Der Theater-Experte der Linken Torsten Koplin warf Brodkorb „kulturpolitisches Totalversagen“ vor.

UPDATE 3.6.2016:
Deutsche Tanzkompanie bekommt ein Jahr Überbrückungszeit

Die von Schließung bedrohte Deutsche Tanzkompanie in Neustrelitz soll noch ein Jahr Zeit bekommen, sich neue Finanzquellen zu beschaffen. Das Schweriner Kultusministerium habe den Plänen zugestimmt, die Zustimmung des Theaters Vorpommern stehe aber noch aus, wie Landrat Heiko Kärger (CDU) am Freitag in Neubrandenburg sagte. Der Plan sehe vor, dass die nötigen 950.000 Euro für das Jahr 2017 noch über die Theater und Orchester GmbH (TOG) Neubrandenburg/Neustrelitz an die Tanzkompanie fließen. Damit könne das 15-köpfige Tanzensemble bis Ende 2017 weiterarbeiten und müsste nicht, wie zuletzt geplant, im August 2016 schließen. Der Kreis Mecklenburgische Seenplatte ist ein Hauptgesellschafter der TOG.

 

 

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