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Musik-Legenden feiern in Havanna und die Bevölkerung tanzt. Foto: Lieberwirth
Kubanische Musiker solidarisieren sich mit Dissidenten. Foto: Lieberwirth
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Kubanische Musiker solidarisieren sich mit Dissidenten

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Havanna - Mit ihrem Lied «Patria y Vida» (Vaterland und Leben) haben sich mehrere bekannte kubanische Musiker mit der Dissidentenbewegung San Isidro solidarisiert und damit den Zorn der kommunistischen Regierung auf sich gezogen.

Auf der Videoplattform Youtube kommt der Song der Künstler Descemer Bueno, Yotuel Romero und dem Duo Gente de Zona auf mittlerweile über eine Million Aufrufe. Vor allem Gente de la Zona sind auch international bekannt und haben bereits mit Enrique Iglesias, Jennifer Lopez und Marc Anthony zusammengearbeitet.

Die Musiker stellen ihr «Patria y Vida» gegen das berühmte Zitat «Patria o Muerte» (Vaterland oder Tod) von Revolutionsführer Fidel Castro. Im Lied heißt es weiter: «Keine Lügen mehr. Das Volk fordert Freiheit.» Die Musiker wollen mit dem Lied die Bewegung San Isidro aus Intellektuellen und Künstlern unterstützen, die sich seit 2018 gegen die strenge Kontrolle des kulturellen Lebens auf der sozialistischen Karibikinsel richtet.

Einen vorläufigen Höhepunkt erreichte der Konflikt Ende vergangenen Jahres, als die Polizei in das Haus des Rappers Denis Solís eindrang und der Musiker wegen Widerstands zu einer achtmonatigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. «Sie haben unsere Tür eingetreten, sie haben unseren Tempel besudelt, aber die Welt weiß, dass die Bewegung San Isidro weiter aufrecht steht», heißt es nun in dem Lied «Patria y Vida».

Die kubanische Regierung verurteilte die Solidaritätsbekundung der populären Musiker. Die Parteizeitung «Granma» bezeichnete den Song am Freitag als einen Angriff auf die Souveränität Kubas und tituliert die Künstler als Ratten. Staatspräsident Miguel Díaz-Canel kritisierte die Musiker auf Twitter und schrieb: «Vaterland oder Tod. Wir werden siegen.»

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