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Kürzungen bei sächsischen Museen - Qualitätsverluste befürchtet

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Dresden - Der Vorsitzende des Sächsischen Museumsbundes, Friedrich Reichert, befürchtet angesichts der finanziellen Kürzungen empfindliche Qualitätsverluste in den Museen des Freistaates. Die staatlichen und kommunalen Zuwendungen würden bereits in diesem Jahr um fünf bis zehn Prozent zurückgefahren, sagte er in einem ddp-Interview in Dresden.

Die Sächsische Landesstelle für Museumswesen, die kommunale Museen fördert und fachlich berät, müsse sogar mit 40 Prozent weniger Fördermitteln auskommen. «Darunter leidet die Qualität», warnte Reichert.

Eine Folge des Sparzwangs könne sein, dass die finanziell angeschlagenen Kommunen ihre Museen an Vereine oder private Träger abgeben, was Auswirkungen auf die Qualität der Häuser haben könnte. Als Beispiel nannte er eine Kleinstadt im Raum Chemnitz, die eine Burg inklusive eines Museums aus Kostengründen an einen Schulverein abgegeben hat. In einem anderen Fall sei eine Kommune im Erzgebirge wegen der immensen Kosten für ein Spaßbad zahlungsunfähig. Deshalb werde nun das kommunale Museum in Frage gestellt.

«Die Kürzungen haben allmähliche Auswirkungen», betonte Reichert. «Sachsen hat den Anspruch, ein Kulturstaat zu sein. Um diesem Anspruch zu genügen, sind Investitionen nötig», sagte er weiter. Viele Exponate in den Museen des Freistaates seien Schenkungen von Privatpersonen. Aber auch dieses bürgerschaftliche Engagement habe seine Grenzen, warnte der Vorsitzende des Museumsbundes.

In Sachsen gibt es den Angaben zufolge mehr als 400 Museen. Etwa 70 Prozent davon sind in kommunaler, 20 Prozent in staatlicher und 10 Prozent in privater Trägerschaft.
 

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