Halle – Gestern wurde die Gründung einer Theater, Oper und Orchester GmbH durch den Stadtrat Halle beschlossen. Die Debatte um die Gründung dieser Kultur-GmbH hat in der Versammlung zu heftigen Reaktionen geführt.
Dennoch stimmte der Rat mit einer Mehrheit (26 der 48 anwesenden) vor allem aus den Fraktionen der Linken sowie der SPD für die Gründung. Ab Januar 2009 werden die städtischen Sprechtheater, die Oper und die Staatskapelle fusionieren. Einziger Grund dafür ist, Kosten im Kulturbereich zu sparen. Das größte Opfer im Fusionsprozess wird wohl die Staatskapelle Halle sein. Sie muss zwischen Pest und Cholera wählen und entweder die 152 Musiker auf 99 reduzieren oder den Personalbestand per Haustarifvertrag auf 120 Vollzeitstellen aufteilen. Im Vorfeld sammelte die Gesellschaft der Freunde der Staatskapelle Halle e.V. 16.057 Unterschriften für eine Rücknahme der Kürzungspläne.
Die gesamte GmbH zählt nach der Fusion 618 Mitarbeiter. Insgesamt sollen davon 122 Stellen bis zum Jahr 2011 dem Rotstift zum Opfer fallen, das sind knapp 20 Prozent aller Mitarbeiter. In den Bereichen Technik, Ausstattung, Werkstätten, Öffentlichkeitsarbeit, theaterpädagogische Arbeit und im kaufmännischen Bereich sollen 69 Stellen wegfallen. Der Abbau soll sozialverträglich erfolgen, für Abfindungen und Altersteilzeitverpflichtungen werden schon jetzt fast 6 Millionen Euro eingeplant.