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Kultur-Masochismus: Stuttgarter Kultureinrichtungen sollen Sparvorschläge einreichen

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Stuttgart - Die Stadt Stuttgart ruft die Kulturschaffenden zu Vorschlägen für drastische Einsparungen auf. Vorgesehen seien dauerhafte Kürzungen von jährlich 2,6 Millionen Euro, die bereits einzelnen Einrichtungen zugeteilt worden seien, teilte Bürgermeisterin Susanne Eisenmann in einem Schreiben an die Kultureinrichtungen am Mittwoch mit. Zusätzlich müssten ab 2011 dauerhaft weitere 450 000 Euro eingespart werden.

Für diese Summe sollten die Stuttgarter Kultureinrichtungen gemeinsam eine Vorschlagsliste erstellen. Diese solle im September in einer Kulturausschusssitzung abschließend begründet und diskutiert werden.

In den vergangenen Jahren umfasste der Kulturetat für alle Projekte und Einrichtungen ohne feste Finanzierungsverträge wie etwa bei einigen Museen oder dem Staatstheater laut einem Sprecher der Stadt etwa 50 Millionen Euro. Die bereits vom Gemeinderat festgelegten Kürzungen betreffen alle Einrichtungen mit Ausnahme der Theater.

Laut Eisenmann erhöhen sich bis Ende 2011 die derzeit 80 Millionen Euro Schulden der Landeshauptstadt auf rund 500 Millionen Euro. Der Kommune sind wegen der Wirtschaftskrise rund 200 Millionen Euro an Steuereinnahmen weggebrochen. Ein großer Teil davon werde dauerhaft als Einnahmen wegfallen.

Der Gemeinderat hat den Angaben zufolge trotz der desolaten Finanzlage «dringend erforderliche Investitionen» bei Kinderbetreuung und Schulen beschlossen. Alleine für die Sanierung der städtischen Schulen sei ein Sonderprogramm in Höhe von 100 Millionen Euro aufgelegt worden. Diese Schwerpunktsetzung habe Einsparungen in anderen Bereichen wie im Kulturetat zur Folge.

 

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