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Kulturinitiative Thüringen bestürzt über Rückgabe des Weimarpreises

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Weimar (ddp). Die Kulturinitiative Thüringen ist bestürzt über die von Paul Raabe angekündigte Rückgabe seines Weimarpreises. Raabe hatte am Freitag mitgeteilt, seinen ihm im Jahr 2007 für seine Verdienste um Weimar und die Klassikstiftung zuerkannten Preis wegen des von der Stadt geplanten Verkaufs des Hauses der Frau von Stein an einen spanischen Kunsthändler zurückzugeben.

  Wenn sich eine Persönlichkeit wie Professor Raabe nicht mehr mit der Stadt identifizieren könne, sei dies ein dramatisches Signal dafür, wie es um den Ruf der Kulturstadt inzwischen bestellt sei, erklärte der Sprecher der Kulturinitiative, André Störr, am Sonntag in Weimar. Raabe ist Vorsitzender des Kuratoriums der Gesellschaft der Weimarer Anna Amalia Bibliothek.

   Der Stadtspitze fehle derzeit jede Sensibilität für die Bedeutung der Stadt Weimar als Kulturstätte. Der Käufer, eine quasi bankrotte Spanische GmbH, habe bisher weder ein fundiertes Nutzungs- und Raumkonzept vorgelegt noch eine belastbare Finanzierungsbestätigung. Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) habe sich beim Haus der Frau von Stein ebenso ins Abseits manövriert wie im Falle der Intrige gegen den DNT-Intendanten Stephan Märki. Er sollte daher sich und der Stadt den Gefallen tun und sein Amt schnellstmöglich freigeben.

   Die Kulturinitiative Thüringen setzt sich für einen Verbleib des Hauses in öffentlicher Trägerschaft ein und fordert ein Nutzungskonzept, das es für die Öffentlichkeit zugänglich macht. In dem 1770 errichteten Gebäude hatte die Goethe-Freundin Charlotte von Stein (1742-1827) von 1776 bis zu ihrem Tod gelebt.


 

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