Magdeburg - 163 Empfehlungen hat Sachsen-Anhalts Kulturkonvent am Donnerstag an den Landtag übergeben. Das Gremium fasst damit die Ergebnisse seiner 14-monatigen Arbeit zusammen. Das Dokument enthält Wünsche an den Bund, das Land und die Kommunen sowie die Akteure selbst, sagte Moderator Olaf Zimmermann. Zentraler Punkt sei die Bitte, den Kulturetat von gegenwärtig 85 Millionen Euro auf 100 Millionen Euro anzuheben.
Die Entwicklung von Museen, Theatern, Musikschulen und Bibliotheken wolle er aber nicht allein auf die Finanzierung reduzieren. Es gelte auch, Möglichkeiten von Kooperationen zu nutzen.
Von den 36 Mitgliedern des Kulturkonvents hatten lediglich die Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbände dem Abschlussbericht nicht zugestimmt. Sie kritisierten die angemahnte Erhöhung des Kulturhaushaltes von Sachsen-Anhalt. Dies sei vor dem Hintergrund sinkender Budgets unrealistisch.
Kultusminister befürwortet neue Kooperationen
Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) lobte die Empfehlung, einen Kooperations- und Innovationsfonds einzurichten. Dieser würde neue Möglichkeiten der Förderung eröffnen. Vorstellbar wäre etwa eine Vernetzung von Einrichtungen, die Sachsen-Anhalt als Land der Moderne darstellen. Dazu rechnete er unter anderem das Bauhaus in Dessau, die Bauten von Bruno Taut und die Lyonel-Feininger-Galerie in Quedlinburg.
Als Chance für die Zukunft wertete er die demografische Entwicklung. Eine immer älter werdende Bevölkerung entwickle zunehmend kulturelle Interessen. Darauf solle reagiert werden. Auch Zusammenschlüsse wie die des Nordharzer Städtebundtheaters mit der Landesbühne der Lutherstadt Eisleben erwiesen sich als zukunftsfähig.
Der Minister plädierte dafür, neue Möglichkeiten der Finanzierung von Kultur zu erschließen. Als Beispiel nannte er eine Kulturabgabe auf Hotelbetten. Gleichzeitig kündigte er an, dass der Landtag bis zum Sommer ein Kulturfördergesetz auf den Weg bringen werde.