Berlin - Wegen der Corona-Pandemie fällt der renommierte Kulturpreis Praemium Imperiale in diesem Jahr aus. Die aktuellen Preisträger sollen nun statt diesen September im September 2021 verkündet werden, teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Die traditionell in Tokio von der Japan Art Association ausgerichtete Verleihung ist auf den Oktober 2021 verschoben.
«Hoffentlich hat sich die Welt bis zum Herbst 2021 von der globalen Krise erholt und die Bedrohung durch das Coronavirus überwunden», erklärte Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts und internationaler Berater des Praemium Imperiale in Deutschland.
Die Vorjahrespreisträgerin Anne-Sophie Mutter unterstützte laut der Mitteilung die «konsequente Haltung» der Veranstalter. Niemand dürfe gefährdet werden. Sie freue sich auf die Bekanntgabe der nächsten Preisträger, so die Violinistin. «Denn wir Künstler gehören zu den am härtesten betroffenen Berufsgruppen, sind wir doch praktisch mit einem Berufsverbot belegt. Für uns Musiker wurde die Kommunikation mit dem Publikum Anfang März abrupt abgebrochen. Ich empfinde das als Amputation.» Sie habe der lebendige Austausch mit Publikum erst dazu gebracht, Musikerin zu werden.
Der Kulturpreis wird seit 1989 auf Anregung des japanischen Kaiserhauses im Andenken an Prinz Takamatsu (1905-1987) vergeben. Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre zählten die US-Fotografin Cindy Sherman, die deutsche Bildhauerin Rebecca Horn, der britische Architekt David Chipperfield und die französische Schauspielerin Catherine Deneuve.