Berlin - Berlins Kultursenator Klaus Lederer (Linke) ist zuversichtlich, dass der neue Volksbühnen-Intendant Chris Dercon ein festes Ensemble aufbauen wird. Dercon müsse das, was vertraglich vereinbart wurde, nämlich die Bühne als Repertoire- und Ensembletheater zu entwickeln, liefern, sagte Lederer der «Berliner Morgenpost» (Freitag).
«Der beste Weg, Kritik zu begegnen, ist zu beweisen, dass man seine Aufgabe bewältigt. Diese Chance hat Chris Dercon verdient», sagte der Senator mit Blick auf Stimmen, die befürchten, dass an der Volksbühne künftig nur noch Gäste auftreten werden.
Lederer selbst hatte zunächst im Herbst angekündigt, die Personalie Dercon auf den Prüfstand zu stellen - sich dann aber zum Vertrag mir dem belgischen Kulturmanager bekannt.
Dercons Gegner halten ihn für ungeeignet, Nachfolger von Frank Castorf zu werden. Sie fürchten um das Profil der Bühne. Das Schlagwort «Eventbude» machte die Runde. Theater-Mitarbeiter hatten in einem offenen Brief gegen Dercon protestiert, der zuletzt das Londoner Museum Tate Modern leitete.