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Musikland-Jahreskonferenz zeigt Perspektiven für geflüchtete Musiker. Foto: Hufner
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Kultursponsoring wird in Brandenburg wegen Corona schwieriger

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Potsdam - Abgesagte Konzerte, kaum Planungssicherheit, wirtschaftliche Schieflage - durch Corona fallen Kulturveranstaltern in Brandenburg auch Sponsoren weg. Allerdings bringen neue Ideen manchen Organisatoren auch neue Unterstützer.

In Brandenburg sind wegen der Corona-Krise in diesem Jahr zahlreiche Veranstaltungen ausgefallen oder mussten verschoben werden. Für Veranstalter und Planer wird es auch aufgrund der wirtschaftlich angespannten Lage schwieriger, Sponsoren zu finden. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. «Selbstverständlich springen Sponsoren und Investoren ab», berichtet etwa der Vorsitzende des Verbands der Veranstaltungsorganisatoren in Berlin und Brandenburg (VDVO), Bernd Fritzges. In Brandenburg vertritt der Verband 36 Unternehmen.

Laut Bernd Fritzges rechnen seine Mitglieder im Schnitt mit einem Umsatzrückgang für 2020 von bis 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. «In vielen Bereichen herrscht Totalverlust seit März», sagt der Verbandsvorsitzende. Im Unternehmenskontext dienten Veranstaltungen zur Kommunikation, deshalb seien Gelder teilweise in andere Kommunikationskanäle, etwa digitale, verlagert worden.

Für das Kulturland Brandenburg ist das zurückliegende Corona-Jahr ebenfalls mit großen Einschnitten verbunden gewesen. «Brandenburg ist das «Land der Festivals2 - allein im Popularmusik-Bereich gibt es landesweit mehr als 100 Festivals, zu denen jährlich rund 300 000 Besucher kommen», sagt der Sprecher des Potsdamer Kulturministeriums, Stephan Breiding. Immerhin habe das Land aber alle geplanten Förderungen für 2020 ausgezahlt. So hätten auch verschobene Veranstaltungen zu einem späteren Zeitpunkt oder in einem anderen Zuschnitt stattfinden können.

Neben einer umfassenden Beratung zu Förderprogrammen, Begleitung und Unterstützung bei der Wiedereröffnung im Sommer hat das Land Stephan Breiding zufolge in diesem Jahr insgesamt mehr als 45 Millionen Euro bereitgestellt, um die Kultur-Vielfalt zu sichern. Damit seien Projektförderungen trotz Corona fortgeführt worden. Kulturschaffenden seien mit rund 1800 Mikrostipendien künstlerische Projekte ermöglicht worden und Einnahmeausfälle wegen Corona von mehr als 200 Kultureinrichtungen habe man bis zu 100 Prozent kompensiert.

Dankbar für die Landesförderung, trotz kleinerer Veranstaltungen, sind auch die Brandenburger Festspiele. Diese gibt es in dieser Form und unter diesem Namen erst seit diesem Jahr. Schwieriger wurde es allerdings, Sponsoren zu finden. «Es gibt einige Unternehmen, die dieses Jahr nicht überleben werden, vor allem aus dem Mittelstand», berichtet Festspielpräsident Walter Schirnik. Auf der anderen Seite würden die Festspiele durch ihre rege Reisetätigkeit in die Regionen wieder andere Partner finden. «Kultur geht gerade in dieser Zeit nur mit starken Partnern», sagt Schirnik. Von der Kreissparkasse bis zum Lebensmittelladen um die Ecke sei jeder willkommen und wichtig.

Unterstützung hätten die Festspiele bei ihren Projekten vor Ort wie etwa einem Ope(r)nair-Festival in Freyenstein (Ostprignitz-Ruppin) oder beim Festspieltruck gehabt, der Musiker und andere Künstler in den ländlichen Raum gebracht habe. Das soll auch 2021 fortgesetzt werden. Zum Teil würden Konzerte digital im Stream stattfinden, wie etwa ein Geburtstagsgruß an Ludwig van Beethoven. Ein letztes Mal in diesem Jahr werden die Festspiele mit Musikern am 22. Dezember beim Konzert zum 100. Rundfunkgeburtstag in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) mitwirken, das dann im Radio übertragen wird.

2021 werden bisher geltende Vorsichtsmaßnahmen und neubeschrittene Wege für die Kultur weiter bestehen bleiben. «Unsere Mitglieder werden aufgrund des veränderten Arbeitsumfeldes, der zunehmenden Digitalisierung und den weiterhin bestehenden Corona-Verordnungen kleinere, dezentrale, co-kreative Meetings bis 20 Teilnehmer stattfinden lassen», kündigt etwa Bernd Fritzges an. Für größere Veranstaltungen wird es 2021 nach seiner Einschätzung keine Planungssicherheit geben. Und auch die Brandenburger Festspiele sind darauf eingestellt, Großes vor kleinerem Publikum darzubieten, wie Walter Schirnik sagt.

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