Eisleben/Magdeburg - Es gibt wieder Hoffnung für die existenziell bedrohte Landesbühne Eisleben. Vor der Sitzung des Kabinetts am Dienstag berichtete Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) von seinem Vorschlag, die Förderung ab 2014 doch nicht auf Null herunterzufahren, sondern für die kommenden zwei Jahre jeweils 750 000 Euro aus dem Landesetat zu zahlen.
Über diesen Vorschlag sollte das Kabinett beraten. Mit dem Geld solle die Zeit überbrückt werden bis zu einer Fusion mit dem Nordharzer Städtebundtheater. Das Geld komme aus dem Bildungshaushalt und sei etwa für die Lehrerfortbildung gedacht gewesen. Dorgerloh betonte, die Theater - insbesondere auch in Halle und Dessau - kämen nicht an Strukturveränderungen vorbei.
Vor der Staatskanzlei in Magdeburg protestierten rund 50 Beschäftigte der Landesbühne Eisleben gegen die Kürzungspläne für die Theater und Orchester. Intendant Ulrich Fischer nagelte als Martin Luther verkleidet symbolisch Thesen an die Tür. Theatermacher und Publikum hätten Argumente zusammengetragen, warum auf das Theater Eisleben und auch auf andere Theater nicht verzichtet werden könne.
Das Haus wird in diesem Jahr mit knapp 1,3 Millionen Euro aus dem Landesetat gefördert, für das kommende Jahr war kein Geld mehr vorgesehen. Der Landkreis Mansfeld-Südharz, die Städte Hettstedt und Eisleben als kommunale Träger wollen ihre Zuschüsse für die Jahre 2014 und 2015 erhöhen, fordern aber, dass das Land seine Zahlungen nicht komplett einstellt.