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Kunstpolitisches Entwicklungsland: Besucherzahlen der Kunsthalle Erfurt halbiert

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Erfurt (ddp-lth). Die Besucherzahlen der Kunsthalle Erfurt sind im vergangenen Jahr eingebrochen. Zu den zwölf Ausstellungen kamen 2008 rund 20 000 Besucher, im Vorjahr waren es fast doppelt so viele, wie Direktor Kai-Uwe Schierz am Mittwoch mitteilte. Ein «Blockbuster» wie die Ausstellung «Von Renoir bis Feininger», die 2007 fast 24 000 Besucher gesehen hatten, habe vergangenes Jahr gefehlt

Dennoch liege die Kunsthalle mit 20 000 Besuchern noch «gut im Mittelfeld». Zugleich betonte Schierz, dass Ostdeutschland noch «kunstpolitisches Entwicklungsland» sei.

Auch aus diesem Grund wolle er weiter auf Fotoausstellungen setzen, bei denen es eine «deutlich gesenkte Schwellenangst» gebe. Die Furcht, das Kunstwerk nicht zu verstehen, sei da nicht gegeben. So waren es auch zwei Fotoausstellungen, die im vergangenen Jahr die meisten Besucher ins Museum lockten. Die Fotografien von Thomas Hoepker sahen 5000 Besucher, die von Michael Reisch etwa 3500. Ebenso viele bewunderten die Plastiken und Skulpturen von Karl Hartung.

Elf Ausstellungen sollen 2009 die Erfurter begeistern. Ein Highlight sind im März die Kunstlichtspiele zum Bauhaus-Jahr. Zuvor werden Fotografien von Beate Hövelmans gezeigt, die den Abriss und Neubau des Hauptbahnhofs dokumentiert hat. Als Besuchermagnet könnten sich die klassischen Fotografien von Henri Cartier-Bresson im Oktober erweisen. Schierz betonte, dass er keinesfalls nur leichte Kost biete. Weniger leicht zugängliche Kunst treffe zwar nicht gleich den Erwartungshorizont der Besucher, öffne aber deren Augen.

Im Oktober feiert die Kunsthalle ihr 30-jähriges Bestehen. Geplant sind Lesungen, eine Broschüre sowie ein Kunsthandbuch.
 

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