Dresden - Die Landesbühnen Radebeul sollen aus staatlicher Obhut entlassen werden. Es sei geplant, den derzeitigen Staatsbetrieb in eine gemeinnützige GmbH umzuwandeln, kündigte Kunstministerin Sabine von Schorlemer (parteilos) am Freitag an.
Damit würden frühere Beschlüsse des Landtags und des Kabinetts umgesetzt. Nach den Plänen soll das Theater künftig nicht mehr wie bisher ausschließlich vom Land, sondern auch von der Stadt Radebeul und den Kulturräumen Zuschüsse erhalten. Das Konzept für den Umbau sollen Experten in den nächsten Wochen und Monaten ausarbeiten. Der gesamte Prozess der Umwandlung wird voraussichtlich bis zu zwei Jahre dauern.
Schorlemer verwies darauf, dass das Haus in Radebeul derzeit bundesweit die einzige von insgesamt 24 Landesbühnen in Landesträgerschaft sei. Eine Mitbeteiligung der Stadt Radebeul erscheine zwingend, zumal die Hälfte der Vorstellungen im Stammhaus stattfänden. Die übrigen Vorstellungen würden bei Abstechern und auf der Felsenbühne Rathen gegeben. Die derzeitige hunderprozentige Unterstützung durch das Land bezeichnete sie als freiwillige Leistung, die faktisch systemwidrig und im Übrigen gegenüber anderen Kommunen ungerecht sei.
Nach den Plänen sollen sich die öffentlichen Zuschüsse auf 12,5 Millionen Euro jährlich belaufen. Der Löwenanteil wird demnach weiter vom Land kommen. Zudem werden die Kulturräume mit insgesamt rund drei Millionen Euro zur Kasse gebeten. Radebeul soll sich im kommenden Jahr mit 300.000 Euro und in den Folgejahren mit je 600.000 Euro beteiligen. Lehnt die Stadt dies ab, könnte dies das Aus für Vorstellungen im Stammhaus von der kommenden Spielzeit an bedeuten.