Im Kulturbereich können Museen, Theater und Bibliotheken nach dem Ende des Corona-Lockdowns nach Einschätzung der nordrhein-westfälischen Landesregierung nicht alle gleichzeitig wieder öffnen. Die Öffnungen würden in unterschiedlichen Stufen schrittweise kommen, sagte Kulturstaatssekretär Klaus Kaiser am Donnerstag im Kulturausschuss des Landtags. Bei Bibliotheken und Museen sei schneller mehr möglich als etwa bei Theatern, da Hygienekonzepte etwa in Museen leichter einzuhalten seien. „Das Virus trägt dazu bei, dass wir nicht planen können“, sagte er. Das löse Unsicherheit aus. In der Frage der Öffnungen sei aber noch Geduld nötig, da die Kennzahlen für die Corona-Neuinfektionen noch zu hoch lägen.
Unklar ist angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie die Perspektive von Kulturfestivals. In der Kulturabteilung des Ministeriums sei die „Planung flexibel“, sagte Kaiser. Derzeit dürften keine Festivals stattfinden. Es gebe aber Überlegungen für den Herbst auch zu „hybriden Formen“. Wichtig sei Flexibilität auch bei den Veranstaltern und Trägern der Festivals.
In Nordrhein-Westfalen gehören die Ruhrfestspiele Recklinghausen und die Ruhrtriennale zu den renommiertesten Festivals. Die Ruhrfestspiele starten traditionell am 1. Mai, die Ruhrtriennale beginnt immer im Spätsommer – dieses Jahr am 14. August.
Kaiser stellte eine Fortsetzung des Stipendienprogramms in Aussicht, mit dem freischaffende Künstler in der Corona-Pandemie unterstützt werden. Dafür hatte die Landesregierung vergangenes Jahr 105 Millionen Euro für 15.000 Stipendien bereitgestellt.
Bund und Länder hatten bei ihren Beratungen am Dienstag eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Staatskanzleichefs und des Chefs des Bundeskanzleramtes beauftragt, ein Konzept für eine „sichere und gerechte Öffnungsstrategie“ zu erarbeiten.