Schwabach - Kommt fränkische Volksmusik beim Bayerischen Rundfunk zu kurz? Das will Landtagsvizepräsident Karl Freller von dem öffentlich-rechtlichen Sender wissen. Anlass für die Sorge des mittelfränkischen CSU-Abgeordneten ist ein Expertenartikel in einer Volksmusik-Zeitschrift.
Der Bayerische Rundfunk (BR) teilte auf Anfrage mit: Für den pauschalen Vorwurf, der BR vernachlässige Franken in Musik- und Unterhaltungssendungen sowie in weiteren Heimat-Angeboten, gebe es keine Anhaltspunkte.
Der Würzburger Medienprofessor Kilian Moritz hatte sich für einen Aufsatz in der Zeitschrift «Volksmusik in Bayern» unter anderem den Digitalsender «BR Heimat» angehört. Seine These: «Musik aus Franken kommt auf BR Heimat viel zu kurz». Moritz bescheinigt dem Sender aber auch: «Der Bayerische Rundfunk fördert seit vielen Jahrzehnten die Volksmusik in einzigartiger Weise.»
Freller bat nun in einem Brief an BR-Hörfunkdirektor Martin Wagner um eine Einschätzung. «Franken macht ein Drittel von Bayern aus», sagte der Politiker laut einer Mitteilung vom Freitag. Das dürfe dann auch im BR-Programm zu hören sein.
Moritz zufolge liegt der Frankenanteil auf «BR Heimat» klar darunter - neben seiner generellen Analyse, nahm er im Detail einen Tag auf «BR Heimat» in den Blick. Freller will wissen, ob die Ergebnisse repräsentativ für das Programm seien.
Eine BR-Sprecherin erwiderte: «Die Fokussierung auf einen einzigen Tag ist willkürlich, die daraus gewonnenen Zahlen sind nicht repräsentativ und daher wenig aussagekräftig - hätte Herr Prof. Moritz einen beliebigen anderen Tag ausgewählt, hätte das Ergebnis anders ausgesehen.»
So sei die fränkische Volksmusikszene im Programm von BR Heimat durchaus stark vertreten, betonte die Sprecherin. Im Studio Franken gebe es eine eigene Fachredaktion, die mehrere Sendungen mit ausschließlich fränkischer Musik und fränkischen Moderationen bestücke. Moritz sei dazu auch schon länger im regelmäßigen Austausch mit den Fachleuten beim BR.