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Leipzig plant den Ankauf der Musikbibliothek Peters

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Leipzig - Die Musikbibliothek Peters soll für drei Millionen Euro in den Besitz der Stadt Leipzig übergehen. Dafür habe sich Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) auf Vorschlag von Kulturbürgermeister Michael Faber (parteilos) ausgesprochen, teilte die Stadt mit. Die Sammlung umfasst rund 24.000 Stücke, unter anderem Notenmaterial, Textbücher, Musikliteratur und Handschriften.

 

Zum Ankauf stellt die Stadt Leipzig 750.000 Euro zur Verfügung. Dazu kommt die Ko-Finanzierung durch die Kulturstiftung der Länder und den Bund von jeweils 600.000 Euro, den Freistaat Sachsen (550.000 Euro) und das amerikanische Packard Humanities Institute (500.000 Euro).

Lange Musikgeschichte

Die Musikbibliothek Peters wurde 1894 eingeweiht und geht auf eine Stiftung des Inhabers des Musikverlages gleichen Namens, Max Abraham, zurück. Nach der sogenannten Arisierung durch die Nationalsozialisten wurden der Verlag und die Bibliothek in der DDR verstaatlicht. 1993 bekam die Evelyn Hinrichsen die Eigentumsrechte an der Bibliothek zurück übertragen. Sie war die Ehefrau und Alleinerbin von Walter Hinrichsen, einem der Söhne des 1942 in Auschwitz ermordeten Henri Hinrichsen, der Teilhaber des Musikverlages war.

Die Stadt verhandelte seit 2005 mit den Erben über den Ankauf (nmz berichtete), im Februar dieses Jahres wurde die ursprüngliche Forderung von 3,45 Millionen Euro auf drei Millionen Euro reduziert. Die Bibliothek ist im Länderverzeichnis für Sachsen eingetragenes Kulturgut und steht unter internationalem Kulturgutschutz.

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