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Das Gebäudes des Zentralkomitees der KP der Sowjetrepublik Lettland weicht dem neuen Konzertsaal in Riga. Foto: Kulturministerium Lettland
Das Gebäudes des Zentralkomitees der KP der Sowjetrepublik Lettland weicht dem neuen Konzertsaal in Riga. Foto: Kulturministerium Lettland
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Lettlands Regierung beschließt Bau von neuem Konzertsaal

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Riga - In Lettland hat die Regierung den Bau einer neuen Konzerthalle in der Hauptstadt Riga beschlossen. Der akustische Saal soll am Standort des früheren Gebäudes des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetrepublik Lettland entstehen.

Dazu soll der 1974 zu Sowjetzeiten errichtete Bau, der heute unter dem Namen «World Trade Center» als Bürogebäude genutzt wird, abgerissen werden. Dies berichtete die Tageszeitung «Diena» am Mittwoch.

Kulturminister Nauris Puntulis bezeichnete die Entscheidung als «historisch». Das Projekt werde ein neues Kapitel in der Entwicklung des Kultursektors, Baugewerbes und verwandter Industrien in Lettland aufschlagen und einen starken Impuls für die Kreativwirtschaft setzen. Der frühere Opernsänger äußerte die Hoffnung, dass das erste Konzert im neuen Saal in sechs bis sieben Jahren stattfinden könnte.

In Lettland, das 1991 seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion wiedererlangte, wird bereits seit fast 20 Jahren über den Bau eines modernen akustischen Konzertsaals für symphonische Musik diskutiert. «Es ist alte Schuld gegenüber der angesehenen Musikindustrie unseres Landes», sagte Puntulis. «Die Regierung ist nun endlich bereit, diese Schuld bestmöglich zu begleichen, und dem Konzertsaal den besten Platz in Riga zu geben». Andris Poga, Chefdirigent des Lettischen Nationalen Sinfonieorchesters, sprach von einem «hoffnungsvollen Schritt nach vorne.»

Für den Konzertsaal soll dem Bericht zufolge ein internationaler Architekturwettbewerb ausgeschrieben werden. Mit der Demontage der einstigen Parteizentrale könnte dem Bericht zufolge bereits im Frühjahr 2021 begonnen werden. «Wir befreien uns von einem Gebäude, das bei vielen vielleicht nicht die besten Assoziierungen erweckt», sagte Regierungschef Krisjanis Karins am Dienstagabend im Fernsehen.

Mehrere Architekten und Gegner des Projekts dagegen kritisieren, dass mit dem Abriss des ungeliebten historischen Erbes ein Beispiel der sowjetischen modernistischen Architektur in Lettland zerstört werde.

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