Erfurt - Die Linke hat vor Einschnitten bei Theatern und Orchestern gewarnt. Diese seien nicht nur «historisch gewachsene Quellen der Muse» und Zugpferde für Tourismus und Wirtschaft, sie trügen mit ihren festen Ensembles maßgeblich zur Identifikation der Bürger mit ihrer Heimat bei, sagte Birgit Klaubert, kulturpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Thüringer Landtag, am Freitag in Erfurt.
Thüringer Regierungen schmückten sich gern mit ihren Theatern und Orchestern. Aber die Erfahrungen vergangener Jahre zeigten leider, dass ein Sterben der Häuser zugelassen, ja sogar bewusst eingeleitet worden sei. Die Theater und Orchester müssten auch weiterhin in der Lage sein, mit hoher künstlerischer Qualität das umzusetzen, was Politik so gern als Aushängeschild vor sich her trage, forderte Klaubert.
Ein Sprecher des Kultusministeriums betonte, Kultur sei ein wesentlicher Standortfaktor Thüringens und habe für die Landesregierung einen hohen Stellenwert. Er verwies auf das «Leitbild Kultur», das vom Thüringer Kulturforum bis Ende des Jahres erarbeitet werden soll. Damit einhergehend werde auch die Debatte über die Theaterfinanzierung angestoßen. Die Frage sei nicht, was sich Thüringen an Kultur leisten könne, sondern was die Kultur in und für Thüringen leisten könne.
Mehrere Theater und Orchester demonstrieren am Samstag in Thüringer Städten gegen Kulturabbau. Das Theater Erfurt will sich mit seinem Philharmonischen Orchester vor der Staatskanzlei postieren und Musik von Mozart, Nicolai und Strauß erklingen lassen. An der Aktion beteiligen sich ferner die Theater & Philharmonie Thüringen mit ihren Bühnen in Altenburg und Gera, das Landestheater Eisenach, das Südthüringische Staatstheater Meiningen, das Theater Nordhausen mit seinem Lohorchester, das Landestheater Rudolstadt sowie das Deutsche Nationaltheater in Weimar mit seiner Staatskapelle.