Schwerin - Die Linksfraktion im Schweriner Landtag strebt eine Übernahme des finanziell angeschlagenen Mecklenburgischen Staatstheaters in Landesträgerschaft an. Den verbleibenden kommunalen Theatern des Landes sollten per Vertrag Landeszuschüsse zugesichert werden, heißt es in einem Konzept zur Zukunftssicherung der Theater und Orchester im Land.
Über eine Landesstiftung sollen zudem Kultur und Tourismus gefördert werden. Auch müsse über eine Konsolidierung der Theaterstandorte im Land nachgedacht werden. Als Finanzierungsquellen nannte der kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin, erwartete Steuermehreinnahmen des Landes, einmalig Mittel aus der Haushaltsrücklage, mittelfristig Erträge aus kapitalgedecktem Stiftungsvermögen sowie bislang unerschlossene Potenziale der Theater und Orchester selbst.
Dazu Torsten Koplin:
"Es ist an der Zeit, dass die Theater und Orchester des Landes nach Jahren der Unsicherheit und existenziellen Bedrohung endlich zuversichtlich in die Zukunft blicken können. Dies liegt nicht nur im Interesse der Künstlerinnen und Künstler sowie aller Beschäftigten an den Standorten. Der Erhalt der Qualität und Vielfalt der Theater und Orchester ist für eine demokratische Gesellschaft insgesamt unerlässlich. Überall dort, wo Kultur stattfindet, werden Werte vermittelt und findet demokratische Bildung statt.
Wir unterbreiten mit unserem Konzept Vorschläge, die Theater und Orchester nachhaltig zu sichern - in ihrer kulturellen Vielfalt und künstlerischen Qualität. Land, Kommunen, die Wirtschaft sowie die Theater und Orchester müssen ihren Beitrag zur Sicherung der Strukturen leisten. Erforderlich ist allerdings auch eine Änderung der Rahmenbedingungen.
Unser Konzept basiert auf einem "Drei-Säulen-Modell". Die erste Säule steht für die Übernahme des Mecklenburgischen Staatstheaters (MST) in Landesträgerschaft. Darüber hinaus schließt das Land mit den verbleibenden kommunalen Theatern einen Vertrag ab, der u.a. die Landeszuschüsse regelt. Mit der zweiten Säule wird eine Landesstiftung zur Förderung von Kultur und Tourismus errichtet. In der dritten Säule werden alle Möglichkeiten erfasst, die Standorte zu konsolidieren und entsprechende Maßnahmen zu erarbeiten. Auf diese Weise steht das Netz der Theater und Orchester auf drei festen Beinen, die sich gegenseitig ergänzen und stützen.
Finanzierungsquellen für unser Modell bilden verlässlich zu erwartende Steuermehreinnahmen des Landes, einmalig Mittel aus der Haushaltsrücklage, mittelfristig Erträge aus kapitalgedecktem Stiftungsvermögen sowie bislang unerschlossene Potenziale der Theater und Orchester selbst."