Berlin - Nach jahrelangem Tauziehen scheint jetzt eine Lösung im Streit um die Berliner Kudamm-Bühnen in Sicht. Nach dem jüngsten Entwurf des britischen Architekten David Chipperfield soll das neue Theater, das die zwei bestehenden ersetzt, über der künftigen Ladenpassage entstehen und zugleich einen eigenständigen, großzügigen Eingang am Kurfürstendamm erhalten.
Die neue Bühne erhalte 650 Plätze und orientiere sich architektonisch an der historischen Form eines ranglosen Saaltheaters. Sie werde über eine weitläufige Panoramaterrasse direkt mit dem Straßenraum verbunden sein, so dass das Theater wieder als wesentlicher städtebaulicher Bestandteil des Kurfürstendamms wahrnehmbar sei.
Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und der Direktor der Kudamm-Bühnen, Martin Woelffer, begrüßten das von der irischen Ballymore Group als Investor und dem Architekten vorgestellte Konzept für eine Neugestaltung des Kudamm-Karrees sowie die damit verbundenen Vorschläge für die Einbindung eines künftigen Theaters am Kurfürstendamm.
Die beiden privat betriebenen Häuser blicken auf eine mehr als 80-jährige Geschichte zurück. Sie wurden 1924 von Max Reinhardt gegründet. Seit 1950 werden sie von der Familie Woelffer geführt. Ihre Zukunft galt wegen des Umbaus des sogenannten Kudamm-Karrees lange als ungewiss.