Berlin - Mehrere Theaterwerkstätten wollen in der Corona-Krise helfen und fertigen nun einfache Schutzmasken. Erste Aufträge hat zum Beispiel der Berliner Bühnenservice, der normalerweise für Opernhäuser und das Staatsballett arbeitet.
Rund 300 Masken seien für ein Alten- und Pflegeheim genäht worden, sagte Geschäftsführer Rolf D. Suhl der Deutschen Presse-Agentur. Rund 300 weitere sollen für ein zweites Heim entstehen. Auch Arztpraxen, Apotheken und eine Klinikgesellschaft hätten angefragt.
Die Masken werden aus kochfestem Baumwollstoff genäht. Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen deutschen Städten, etwa Mainz und Leipzig. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, fallen seit Längerem die Vorstellungen an Theatern aus.
Am Berliner Maxim Gorki Theater nähen 15 Mitarbeiter nun Masken für Mund und Nase, auch am Deutschen Theater in der Hauptstadt gibt es solche Pläne. Am Theater an der Parkaue sind sechs Mitarbeiter damit beschäftigt. «Die Kollegen freuen sich, dass sie einen Beitrag leisten können», sagte Sprecher Julius Dürrwald.
Mit einfachen Stoffmasken schützt man zwar kaum sich selbst vor einer Ansteckung - dafür gibt es stattdessen zertifizierte Schutzmasken. Aber man kann mit Stoffmasken andere Menschen vor möglicherweise infektiösen Tröpfchen schützen, wenn man zum Beispiel husten muss. Bundesweit wird derzeit Schutzkleidung benötigt.
Ihre Prototypen hätten sie nach einer Anleitung im Internet entwickelt, sagte Suhl vom Bühnenservice. Verkauft würden die Masken zu einer Summe, die unter den eigentlichen Produktionskosten liege. Der Bühnenservice sei nun in enger Abstimmung mit der Verwaltung und dem dortigen Krisenstab, um dabei zu helfen, den Bedarf zu decken.