Sondershausen - Nach dem ersten Thüringer Kulturforum sieht Kultusminister Christoph Matschie (SPD) das geplante «Leitbild Kultur» auf einem guten Weg. Auf Grundlage der Debatte werde bereits ein erster Entwurf des Konzepts entstehen, das die Schwerpunkte der Kulturentwicklung in den kommenden Jahren festlegen soll, sagte Matschie der Nachrichtenagentur ddp am Freitag in Sondershausen. Das Leitbild solle in einem weiteren Forum im Herbst konkretisiert und bis Ende des Jahres vom Kabinett vorgelegt werden.
Matschie betonte, das Leitbild solle nicht den Weg für die kommenden zwei drei Jahre aufzeigen, um die schwierige Haushaltssituation zu überbrücken. Vielmehr gehe es um eine langfristige Perspektive für die nächsten 15 bis 20 Jahre. An den Schwerpunkten werde sich die künftige Förderung ausrichten. Die Debatte müsse aber auch neue Ideen in der Kultur aufzeigen. Da in der Zukunft tendenziell eher weniger Geld für die Kultur vorhanden sein werde, sei Kreativität gefragt.
Zum ersten Thüringer Kulturforum in Sondershausen waren den Angaben zufolge rund 180 Gäste gekommen, darunter Vertreter aller wichtigen Kultureinrichtungen, der Landes- und Kommunalpolitik sowie von Verbänden und Stiftungen. «Das Interesse ist groß», resümierte der Minister zufrieden.
Zu Beginn hatte der frühere Theaterintendant, Schriftsteller und Berater Michael Schindhelm über den Stellenwert von Kultur gesprochen. Arbeitsgruppen diskutierten nach weiteren Referaten zum Beispiel über Innovationen im Kulturbereich und Finanzierungsmodelle.
Die Kulturiniative Thüringen (KIT) schlug vor, die Workshops zu «verstetigen» und in den nächsten Monaten weiterzuführen. Der Vorsitzende André Störr betonte zugleich, in der Debatte bleibe die Frage nach der Finanzierung für die KIT das zentrale Thema. «Die Ernsthaftigkeit der Reden über das Kulturland Thüringen wird sich in den Haushaltsverhandlungen zeigen.»
Auch Linke-Kulturpolitikerin Birgit Klaubert mahnte: «Kultur darf nicht nach Kassenlage gestaltet sein.» Neue Konzepte seien erforderlich, um die Kommunen in die Lage zu versetzen, ihre freiwilligen Kulturaufgaben zu erfüllen.