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MDR und Zeitungsgruppe Thüringen kooperieren im Internet

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Erfurt (ddp-lth). Ähnlich der Kooperation des WDR mit der WAZ Mediengruppe hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) und die Zeitungsgruppe Thüringen (ZGT) eine künftige Zusammenarbeit im Internet angekündigt. Der Sender liefere den Online-Angeboten der ZGT ab dem 1. Februar täglich drei bis vier Beiträge aus den Sendungen «Thüringen Journal», «Sport im Osten» und «MDR aktuell», sagte MDR-Intendant Udo Reiter am Donnerstag in Erfurt.

Die Lizenzierung der Beiträge durch die MDR-Tochtergesellschaft Telepool erfolge zu «marktüblichen Konditionen«. Zahlen wollte Reiter keine nennen. Die Nutzer koste der Abruf der sieben Tage bereitgestellten Beiträge nichts.

Zur ZGT gehören die «Thüringer Allgemeine», die «Thüringische Landeszeitung» und die «Ostthüringer Zeitung». Die Kooperation ist zunächst bis Ende 2009 befristet. ZGT-Geschäftsführer Klaus Schrotthofer kündigte für das Frühjahr einen Relaunch der Online-Angebote der Zeitungen an.

Reiter sagte, die Kooperation biete ein »praktisches Beispiel für die medienübergreifende Zusammenarbeit zwischen einem öffentlich-rechtlichen Rundfunkunternehmen und einer qualitätsorientierten Zeitungsgruppe«. Die Partner verbinde nicht nur Thüringen als Heimat und Berichterstattungsgebiet, sondern auch der Qualitätsanspruch. Man sei sich einig, wie Journalisten Themen anzupacken hätten: »Ordentlich recherchiert, unabhängig beurteilt, ansprechend aufbereitet und klar getrennt von Werbung«, sagte Reiter.

Bodo Hombach, Geschäftsführer der WAZ Mediengruppe, zu der die ZGT gehört, betonte, es gebe ein natürliches Bündnis zwischen jenen, die sich dem Qualitätsjournalismus verpflichtet fühlten. Wer öffentlich-rechtliches Fernsehen wolle und Anspruch habe an seine Information, «der ist fast automatisch gleichzeitig unser Leser», sagte Hombach. Er schloss eine weitergehende Kooperation mit dem MDR nicht aus.

Der Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt, Jochen Fasco, sagte, in Zeiten sinkender Zeitungsauflagen und veränderter Akzeptanz des gebührenfinanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunks hätten die Initiatoren solcher Kooperationen hohe Erwartungen. «Es bleibt aber abzuwarten, ob die Homepages der Tageszeitungen durch das Bewegtbild eine größere Akzeptanz erfahren.» Derartige Projekte seien jedenfalls Ausdruck dafür, dass lokale und regionale Bewegtbild-Inhalte hohe Attraktivität besäßen.

Fasco erinnerte daran, dass es auch bei den Lokalfernsehsendern «qualitätsorientierte Beiträge» gebe. Diese könnten ebenfalls «interessante Ergänzungen» auf den Zeitungsseiten sein.