Potsdam - Die Förderung kultureller Einrichtungen in Brandenburg soll umgestaltet werden. Die derzeitige Situation sei unbefriedigend, weil viele Fördermittel festgelegt seien und deshalb kaum Schwerpunkte gesetzt werden könnten, sagte Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) am Donnerstag in Potsdam. Die bisherige Förderpraxis müsse daher auf den Prüfstand gestellt werden.
"Wir haben zu wenige Möglichkeiten, neue und freie Projekte zu fördern", sagte Kunst. Gleichzeitig erhielten zahlreiche Verbände und Geschäftsstellen seit Jahren Förderungen, die diese gar nicht mehr benötigten. Konkrete Einrichtungen wollte sie nicht nennen.
Einrichtungen sollen stärker kooperieren
Das Land werde sich in Zukunft verstärkt für Kooperationen oder Fusionen einsetzen, kündigte die Ministerin an. Als positives Beispiel nannte sie die Zusammenführung des Filmmuseums Potsdam und der Hochschule für Film und Fernsehen sowie den Museumsverband, der rund 150 Einrichtung bündelt. Auch eine Fusion des Vereins Kulturland Brandenburg mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, die derzeit geprüft wird, würde sie begrüßen.
Die Ministerin verwies auf die knappen Kassen, die schrumpfende Bevölkerungszahl sowie den bevorstehenden Rückgang von EU-Förderungen und den auslaufenden Solidaritätszuschlag. Gleichzeitig betonte sie, dass es ihr nicht darum gehe, "Einsparungen elegant zu verkaufen". Die Landesregierung bekenne sich zur Kulturpolitik, sagte Kunst. Deshalb hoffe sie, dass das Niveau von 2012 gehalten werden könne. Im laufenden Jahr stehen für die Kultur 92 Millionen Euro zur Verfügung - inklusive der Gedenkstätten im Land.
Bis zum Sommer will Kunst eine entsprechende Strategie vorlegen. Bis dahin soll es Gespräche und Workshops mit den Beteiligten geben. Ziel sei es, mit den Akteuren auszuhandeln, wer welchen Beitrag leiste, sagte sie.