Nach dem Eklat um die Einladung einer israelkritischen Band zur Ruhrtriennale hat NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die Zukunft von Intendantin Stefanie Carp offengelassen. „Kunstfreiheit ist ein hohes Gut, aber die hat eine bestimmte Grenze“, sagte Laschet am Donnerstag in Düsseldorf. Er überlasse es NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos), „kluge Lösungen für eine starke Ruhrtriennale in der Zukunft zu entwickeln“.
Carp war gleich im ersten Jahr ihrer dreijährigen Ruhrtriennale-Intendanz politisch unter Druck geraten. Anlass war die umstrittene Einladung der Band Young Fathers, die die israelkritische Boykott-Kampagne BDS unterstützt. Carp hatte die Gruppe zum Festival erst ein-, dann aus- und zuletzt wieder eingeladen. Die Gruppe sagte schließlich von sich aus ab.
Laschet hatte daraufhin den traditionellen Empfang des Ministerpräsidenten zum Auftakt der Ruhrtriennale und seine Teilnahme an der Premiere abgesagt. Laschet unterhält enge Beziehungen zu Israel. Kommende Woche reist er in das Land.
Die Ruhrtriennale sei ein deutschlandweit herausragendes Festival, das man nicht beschädigen dürfe, sagte Laschet. Aber man müsse „bestimmte Grenzen“ aufzeigen. Wie die Zukunft der Ruhrtriennale gesichert werde, sei ein Prozess, den man nicht öffentlich erörtere.
Das Land NRW ist Mitbegründer und wichtiger Geldgeber des Kulturfestivals.