Die Ursprungsidee des damaligen Wettbewerbs lag in der Frage: Was macht ein Jugendorchester „gut“, vielleicht besser als manches Profi-Orchester? Die Antwort liegt nahe: Begeisterungsfähigkeit, Engagement, Kreativität, auch Mut zu Ungewöhnlichem, die Lust, Neues auszuprobieren und nicht zuletzt der „gute Geist“, der im Alltag eines professionellen Opern- oder Sinfonieorchesters leider häufig verloren geht. Die Kriterien des Wettbewerbes gingen in diese Richtung: nicht musikalische Hochleistung war gefordert, sondern ein originelles, spannend gestaltetes Orchesterkonzert, das den Konzertbesuch zu einem Erlebnis machte. Die Ergebnisse, die die Jurys zu sehen und hören bekamen, sprengten alle Erwartungen: die Kreativität, die sich in vielen der Konzerte manifestierte, so unterschiedlich diese auch gestaltet waren, begeisterte Publikum und Juroren.
Schon wieder ein musikalischer Preis? Schon wieder künstlerische Leistung, die in Punkten gemessen wird? Gibt es davon nicht mehr als genug? Ja und nein. Die Jeunesses Musicales Deutschland hat soeben – in Kooperation mit UNICEF – den deutschen Jugendorchesterpreis 2000 ausgeschrieben. Anknüpfend an den großen Erfolg des Jeunesses-Jugendorchesterwettbewerbs im Jahr 1997 fiel im vergangenen Jahr die Entscheidung für eine Fortsetzung – in neuer Form. Die Ursprungsidee des damaligen Wettbewerbs lag in der Frage: Was macht ein Jugendorchester „gut“, vielleicht besser als manches Profi-Orchester? Die Antwort liegt nahe: Begeisterungsfähigkeit, Engagement, Kreativität, auch Mut zu Ungewöhnlichem, die Lust, Neues auszuprobieren und nicht zuletzt der „gute Geist“, der im Alltag eines professionellen Opern- oder Sinfonieorchesters leider häufig verloren geht. Die Kriterien des Wettbewerbes gingen in diese Richtung: nicht musikalische Hochleistung war gefordert, sondern ein originelles, spannend gestaltetes Orchesterkonzert, das den Konzertbesuch zu einem Erlebnis machte. Die Ergebnisse, die die Jurys zu sehen und hören bekamen, sprengten alle Erwartungen: die Kreativität, die sich in vielen der Konzerte manifestierte, so unterschiedlich diese auch gestaltet waren, begeisterte Publikum und Juroren. Waren es schon damals eher subjektive Kriterien, die – so weit wie möglich in einem detaillierten Bewertungsbogen objektiviert – den Ausschlag gaben, so trifft dies auch für das gegenwärtige Projekt zu. Nicht ohne Grund heißt das Unternehmen daher auch nicht mehr „Wettbewerb“. Die JMD vergibt vielmehr einen oder mehrere Preise an solche Orchester, die den Zielen, die mit dem Preis verbunden sind, in besonderem Maß gerecht werden.„Partizipation“ heißt zunächst das Stichwort: ein Begriff, der staubtrocken und nach Verbandsbürokratie klingt, aber genau das Gegenteil meint. Übersetzen kann man es mit „Mitwirkung, Beteiligung“ oder auch einfach mit „Dabei sein und Mitmachen“. Da die JMD ein Jugendverband ist, geht es – natürlich – vor allem darum, Jugendliche zum Mitmachen zu bewegen. Ein Ziel, das die JMD konsequent in ihrer gesamten Arbeit zu realisieren versucht. Auf den Orchesterpreis bezogen heißt das: die Mitglieder der Jugendorchester sollen ihr Konzert eigenständig planen, vorbereiten und durchführen. Ebenso wie bei anderen Jugendprojekten sind es auch in den Jugendorchestern häufig die Erwachsenen, Funktionäre, Eltern, Lehrer oder Dirigenten, die ihre eigenen Ideen umsetzen und sich dann auch noch um die gesamte Organisation kümmern: angefangen bei der Auswahl der Programme, über Konzertplanung, Reisen, Plakat- und Programmheftdruck, bis hin zum Pausenbüfett oder der Sitz- und Kleiderordnung auf der Bühne. Viele Potenziale der einzelnen Orchestermitglieder werden dabei nicht genutzt, ja, nicht einmal entdeckt. Die Ausschreibung des Jugendorchesterpreises will dem entgegen steuern, will neue Impulse für die Arbeit der Ensembles geben. Prämiert werden nicht unbedingt solche Orchester, die das Prinzip der Mitwirkung schon seit Jahren realisieren. Auch solche Formierungen, die die Ausschreibung zum Anlass nehmen, es einmal zu probieren, haben Aussicht auf einen Preis. Und natürlich werden die Voraussetzungen und Möglichkeiten der Orchester berücksichtigt: ein Kinderorchester zum Beispiel braucht mehr Hilfe von den „Großen“ als ein Studentenorchester, kann jedoch im Rahmen seiner Möglichkeiten durchaus die Mitglieder in die Arbeit einbeziehen. Schirmherr des Projektes ist der Geiger Maxim Vengerov.
Dass die JMD als Partner für dieses Projekt gerade UNICEF mit ins Boot geholt hat, ist kein Zufall. UNICEF unterstützt nicht nur Kinder- und Jugendprojekte in der ganzen Welt, UNICEF setzt sich auch aktiv für die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein. Ein wesentliches dieser Kinderrechte ist das Recht auf Selbstbestimmung. So fügen sich die Vorstellungen von UNICEF und JMD ideal ineinander.
„Kinder und Jugendliche helfen, wo sie können“ – so lautet das Motto des Jugendorchesterpreises. In diesem Sinne erhalten die Jugendorchester, die mitmachen möchten, eine Aufgabe: sie sollen ein Benefiz-Konzert auf die Beine stellen. Als Partner bieten sich die Kinder-Projekte von UNICEF an – verschiedene Möglichkeiten werden hierfür vorgeschlagen –, angefangen bei der Hilfe für Heimkinder in Rumänien bis hin zur Wasser- und Gesundheitsversorgung in den städtischen Armenvierteln des Senegal. Ebenso gut kann ein Jugendorchester aber auch ein anderes Projekt für sein Benefiz-Konzert auswählen, das ihm besonders am Herzen liegt. Neben der „Partizipation“ zählen für die JMD vor allem die Gestaltung und Originalität des Konzertes. Auch, in welchem Maße sich die Jugendlichen mit den Inhalten des Projektes auseinander gesetzt haben, spielt eine Rolle. Kreativität und Engagement sind also auch diesmal wieder gefragt.
Die Idee, die hinter dem Projekt steht, ist einfach: junge Menschen dazu zu bewegen, sich mit den eigenen Fähigkeiten in eine Gemeinschaft einzubringen und sie dabei erleben zu lassen, wie viel Freude es machen kann, an einem erfolgreichen Ergebnis gemeinsam zu arbeiten. Und: Jugendliche in einer relativ gesicherten sozialen Position werden dazu angehalten, über ihre Möglichkeiten nachzudenken, anderen zu helfen, denen es schlechter geht. Darüber hinaus winken interessante Preise. Neben Geldpreisen in Höhe von 10.500 Mark hat die Stadt Weikersheim einen Sonderpreis gestiftet: die Finanzierung einer mehrtägigen Arbeitsphase für das gesamte Orchester in der Musikalischen Bildungsstätte Schloss Weikersheim. Nun gilt es für die deutschen Jugendorchester nur noch, Anmeldeunterlagen anzufordern und mitzumachen – denn: Mitmachen – im Sinne des Jugendorchesterpreises – heißt gewinnen!