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Gasteig München
Der Gasteig München. Foto: Presse, Matthias Schönhofer
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München findet keinen Investor - Was wird aus dem Gasteig? [update,5.2.]

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München - Eigentlich sollte es ein Tag zum Feiern sein für die Münchner Philharmoniker: Am Mittwoch wird ihr neuer Chefdirigent Lahav Shani vorgestellt. Doch zeitgleich gibt es eine Hiobsbotschaft über die musikalische Heimat des Orchesters.

Die Stadt München findet keinen Investor für die millionenschwere Sanierung des Gasteigs. Der Stadtrat stoppte am Mittwoch auf seiner Investorensuche das Vergabeverfahren. Der Grund: Es gab nur einen einzigen Bewerber, wie ein Stadt-Sprecher mitteilte. Und dieser habe «die Anforderungen für eine Teilnahme nicht erfüllt». Er musste demnach vom Verfahren ausgeschlossen werden. Die Stadt hatte das Vergabeverfahren für ein Investorenmodell zur Generalsanierung des Gasteigs im März 2022 beschlossen.

Der Gasteig oberhalb der Isar in der Münchner Innenstadt beherbergt die Philharmonie, ist Heimat der Münchner Philharmoniker. Die Hiobsbotschaft kommt am Mittwoch fast zeitgleich mit der Vorstellung ihres neuen Chefdirigenten Lahav Shani. Das Orchester tritt derzeit hauptsächlich in der Ausweichspielstätte Isarphilharmonie auf. Das Interimsquartier HP8 erfreut sich allerdings so großer Beliebtheit, dass schon spekuliert wird, das Provisorium könnte zur Dauerlösung werden.

Wie es nun aber weitergehen soll mit der Sanierung des Gasteigs, ist völlig unklar. Der Stadtrat habe «die Verwaltung beauftragt, mögliche Optionen zu prüfen und den Stadtrat spätestens im Herbst mit einem Vorschlag zum weiteren Vorgehen zu befassen», heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Dass bei dem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb nur eine Bewerbung einging, schiebt die Stadt vor allem auf die Marktlage und schwer zu kalkulierende Preise: «Aufgrund der Auswirkungen des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges der Russischen Föderation auf die Ukraine haben sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Investorenmodell während des Teilnahmewettbewerbs (...) grundlegend verändert», heißt es in der Mitteilung. «Angesichts der derzeit weiter andauernden, schwer kalkulierbaren steigenden Baupreis- und Zinsentwicklung können Bieter erst auf gesicherter Grundlage ihr Investment kalkulieren, wenn sich die Marktlage wieder entspannt hat.»

Immer wieder hatte vor allem die Stadt bei der Sanierung des Gasteigs eine gemeinsame Lösung mit dem Freistaat Bayern angeregt, der bislang für das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks allerdings lieber einen ganz neuen Musiksaal im Münchner Werksviertel bauen wollte - ein Projekt, dem Ministerpräsident Markus Söder (CSU) inzwischen allerdings eine «Denkpause» verordnet hat.

«Wenn Herr Söder sagt, dass er die Hälfte zahlt, kann er gerne mit mir reden», sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zum Jahreswechsel über die Gasteig-Sanierung. Nicht zielführend sei es aber, wenn der Freistaat nur gelegentlich mieten oder sporadisch mitnutzen wolle, «jedenfalls dann nicht, wenn er irgendwie mitbestimmen möchte». Das Kunstministerium winkte zuletzt ab: «Eine staatliche Beteiligung an kommunalen Veranstaltungsstätten in München ist nicht vorgesehen.»

Für Reiter ist klar: Man werde überlegen müssen, ob man mit dem bisherigen Konzept weiterkomme oder sich darüber Gedanken machen, was gegebenenfalls nicht realisiert werden könne - «auch wenn das natürlich immer einen Riesenaufruhr geben würde».

 

[update, 5.2.]

Kreativ-Szene soll Gasteig bis zu Sanierung nutzen - Vertrag

München (dpa/lby) - Der Münchner Gasteig soll bis zu seiner Sanierung kulturell belebt werden. Ein Vertrag zur Zwischennutzung des Gebäudes sei unter Dach und Fach, teilte die Gasteig München GmbH, eine Tochter der Stadt, am Freitagnachmittag mit. «Es hat ein bisschen gedauert, alle Interessen unter einen Hut zu bringen. Aber nun haben wir die Grundlage für eine Zwischennutzung, wie sie München vielleicht noch nicht gesehen hat», sagte Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner, der im Auftrag der Stadt den Vertrag ausgehandelt hatte.

Der Vertrag wurde zunächst bis 2023 mit vier renommierten Münchner Kulturveranstaltern geschlossen, die sich der gemeinnützigen Gesellschaft «Fat Cat» («Fette Katze») zusammengeschlossen haben. Sie sollen die Räumlichkeiten an andere Kulturschaffende weitervermieten. Der Fokus solle auf der freien Szene liegen und Diversität, kulturelle Bildung und soziale Initiativen einschließen, ebenso ein Angebot mit kostenlosen oder kostengünstigen kulturellen Nutzungen, unter anderem Ateliers und Proberäume für Musiker.

«Es wäre unverzeihlich gewesen, das Gebäude leer stehen zu lassen, schließlich ist der Bedarf an Flächen zur kreativen und sozialen Nutzung groß», sagte Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin und Vorsitzende des Gasteig-Aufsichtsrats. Für Münchens freie Szene sei das eine besondere Gelegenheit, sich in einem außergewöhnlichen Umfeld zu zeigen. «Subkultur trifft auf den Gasteig - das verspricht spannend zu werden.» Auch Kulturreferent Anton Biebl verwies auf den großer Raumbedarf für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft.

Der Gasteig ist auch Heimat der Münchner Philharmoniker, deren neuer Chefdirigent Lahav Shani am Mittwoch vorgestellt wurde. Das Orchester tritt derzeit hauptsächlich in der Spielstätte Isarphilharmonie auf.

Erst am Mittwoch hatte der Stadtrat das Vergabeverfahren für die Sanierung gestoppt. Es habe nur einen einzigen Bewerber gegeben, der die Anforderungen für eine Teilnahme nicht erfüllte, hieß es. Wie es nun weitergehen soll mit der Sanierung des Baus, ist unklar.

 

 

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