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München: Staatsoper-Intendant rügt Sparkurs der Staatsregierung

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München - Der Intendant der Münchner Staatsoper, Nikolaus Bachler, hat den Sparkurs der bayerschen Staatsregierung kritisiert. «Das Sparen mit dem Rasenmäher macht ein gesundes, blühendes Unternehmen kaputt», sagte Nikolaus Bachler, der Münchner «Abendzeitung».

Er befürchtet, ab 2011 die Kürzungen der staatlichen Zuschüsse nicht wie in den Vorjahren durch Mehreinnahmen ausgleichen zu können. «Wie mein Vorgänger Peter Jonas nahm ich es bisher als sportive Aufgabe, die sinkenden Subventionen durch gesteigerte Einnahmen aufzufangen: Wir haben die Preise erhöht, den Anteil des Sponsorings verdreifach und uns mit Rücklagen gerettet. Der Staat glaubt aber, dass sich diese Schraube endlos weiterdrehen lässt.»

Womöglich könne auch das erreichte künstlerische Niveau in Zukunft nicht mehr gehalten werden. Bachler sagte der Zeitung «Natürlich könnte ich Neuproduktionen ohne Gäste besetzen. Aber dafür wird niemand 170 Euro pro Karte zahlen. Außerdem muss ich Spitzenkünstler wie Jonas Kaufmann und Anja Harteros haben, wenn das
Haus attraktiv sein will. Wenn ich an der Kunst spare, setzt das eine Abwärtsspirale in Gang, die sich nicht leicht zurückdrehen lässt.»

Die Staatsregierung hatte nach ihrer Kabinettsklausur angekündigt, dank der sprudelnden Steuereinnahmen und mithilfe von Einsparungen 2011 und 2012 ohne neue Schulden auskommen zu wollen. Insgesamt sollen in beiden Jahren zusammen 2,5 Milliarden Euro eingespart werden. Der genaue Sparbeitrag der einzelnen Ressorts ist allerdings noch nicht bekannt.

 

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